# taz.de -- Geteilte Reaktionen auf „taz“-Kommentar: Leser streiten über d… | |
> Eurokrise, Ungerechtigkeit und Niedriglöhne: Linke müssten mehr dagegen | |
> tun, meint der Journalist Robert Misik. Sein Plan stößt bei taz.de-Lesern | |
> auf ein geteiltes Echo. | |
Bild: Ein Schild hochzuhalten reicht eben doch nicht. Die Taz-Leserinnen streit… | |
BERLIN taz | Für eine gerechtere und bessere Welt sollte die politische | |
Linke zu hundert Prozent an einem Strang ziehen, [1][schrieb der Wiener | |
Journalist Robert Misik in der taz.] | |
In seinem Beitrag „Das machen wir doch mit links!“ wollte der Autor mit | |
einem 10 Punkte-Plan motivieren und antreiben. Doch seine Vorschläge lösten | |
bei den taz.de-Lesern sehr unterschiedliche Reaktionen aus: „Praktisch wird | |
die schöne Idee wie immer an den Egoismen der Protagonisten scheitern. Denn | |
neu ist das ja alles nicht...“, schreibt der Leser „snailfinger“. | |
Misik erhält vorab viel Lob: „Sehr guter Kommentar! Bitte an alle schicken, | |
die in den betreffenden Parteien mitreden. Und offensichtlich bedarf es | |
auch des Druckes von unten, von der Basis, von der Straße, daß sich die | |
roten, rosa, grünen Kräfte auf ihre eigentliche Mission besinnen und diese | |
Punkte angehen“, so taz.de-Kommentator „Peter“. | |
„Ein wirklich guter Artikel, der ein altes Problem der sog. linken Parteien | |
gut aufzeigt und gleicheitig bittet, sich doch mal an das Notwendige zu | |
erinnern, und an die Gemeinsamkeiten“, schreibt User „Caana“. | |
Doch ob sich so ein Plan wirklich umsetzen lässt, bezweifeln einige Leser. | |
„Kalle Peters“ schätzt die 10 Punkte sehr differenziert ein und antwortet | |
dem Autor direkt: „Lieber Herr Misik, punkt 5, 6 und 7 sind der Grund warum | |
den linken Parteien leider oftmals nicht mit dem nötigen Ernst gegenüber | |
getreten wird. Ansonsten können sich Parteien aller Couleur auf Phrasen | |
einigen!“ | |
„Michael Klein“ stößt ins gleiche Horn: „Alles Richtig!!! Aber der Fehl… | |
liegt im System, dieser heist Zins und Zinseszins.“ | |
## „Nichts Neues“ | |
Neben Zustimmung von den taz.de-Lesern erntet der Autor auch harsche | |
Kritik. User „Andreas“ ist über den Plan empört: „und was hat das jetzt… | |
LINKS zu tun ?!“ „Nichts Neues“, äußert sich „Joachim Lang“. | |
„Erschreckend auch, wie Misik am Anfang von 'vernünftigen Leuten' schreibt | |
- er spricht also Nicht-Linken die Vernunft und damit letzten Endes das | |
Recht auf demokratische Mitwirkung ab. Linken verrutscht eben doch immer | |
wieder die Maske“, sagt User „tommy“. | |
Die 10 Punkte sind wohl auch für Leser „Hartmut“ keine Neuigkeit: „Die | |
Linke ist doch schon seit den Zeiten von Marx und Lasalle in sich | |
zerstritten. Seit jeher waren ihr Flügelkämpfe wichtiger als die Sache. | |
Deshalb fällt es ihr ja auch so schwer, die im Volk herrschende Stimmung in | |
Regierungsmandate umzusetzen.“ | |
„HamburgX“ spricht der taz sogar sämtliche Kompetenzen ab:„Die Löhne si… | |
seit 15 Jahren.“ Schon dieser Satz ist sachlich falsch. Und wenn man schon | |
Schwierigkeiten hat, die Realität wahrheitsgemäß zu beschreiben, wird es | |
nichts mit einer Einigung. Es kann doch nicht sein, dass hier bei der taz | |
netto/brutto bzw. Lohnhöhe und Lohnhöhe nach Abzug der Inflation | |
durcheinander gebracht wird.“ | |
## Voraussetzungen fehlen | |
Für so einen Plan würden die Vorraussetzungen fehlen, meinen anderen Leser. | |
„Wenn man versucht die finanziellen Mittel von der Oberschicht wieder auf | |
die gesamte Bevölkerung zu verteilen, passiert das gleiche wie wenn man | |
einem Fünfjährigen von seinen 20 Matchbox-Autos eins weg nimmt - großes | |
Geschrei!“, so der User „Ich bin's“. | |
„Diese wunderbaren Regeln setzen voraus, daß sich die Politik als erstes | |
der Probleme der gebeutelten Bevölkerung (die sind ja angeblich der Staat) | |
annimmt.“ schreibt „Boiteltoifel“. | |
2 May 2012 | |
## LINKS | |
[1] /Debatte-politische-Linke/!92379/ | |
## AUTOREN | |
Christian Gehrke | |
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