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# taz.de -- Ratingagentur wertet 16 Banken ab: Moody's verschärft die Krise in…
> Die Ratingagentur Moody's hat die Bonität von 16 spanischen Banken
> herabgestuft. Am Montag hatte 26 italienische Banken ein ähnliches
> Schicksal ereilt.
Bild: Spanisches Geld ist gefährlicher geworden, findet Moody's.
BRÜSSEL taz | Nach Griechenland hat die Eurokrise nun auch Spanien voll
erwischt. In der Nacht zu Freitag stufte die US-amerikanische Ratingagentur
Moodys 16 spanische Banken herab, darunter den Branchenprimus Santander.
Die spanische Regierung reagierte prompt, indem sie die US-Investmentbank
Goldman Sachs und andere Wall-Street-Größen zu Hilfe rief.
Durch die Herabstufung wird es für die seit dem Platzen der Immobilienblase
angeschlagenen Geldinstitute noch schwerer, sich mehr Eigenkapital zu
besorgen, wie dies die spanische Regierung und die EU fordern. Zudem wächst
die Gefahr, dass aus der spanischen Banken- eine Staatsschuldenkrise wird -
ähnlich wie vor drei Jahren in Irland.
In Dublin stand der Staat für überschuldete Geldinstitute gerade, was das
Budgetdefizit in die Höhe schnellen ließ. Irland, das lange als Musterknabe
gegolten hatte, musste sich unter den Eurorettungsschirm flüchten und
gehört heute zu den akuten Krisenfällen der Eurozone.
Noch ist es in Madrid nicht so weit. Doch seit der Teilverstaatlichung der
Sparkasse Bankia vor zwei Wochen machen Gerüchte über weitere Nothilfen und
Panikabhebungen der Bankkunden die Runde. Die Regierung dementierte zwar,
doch Kunden und Anleger sind durch die Krise in Griechenland verunsichert.
## Austrittsdebatte verstärkt Panik
Damit tritt ein Szenario ein, vor dem Kritiker der Eurorettungsstrategie
seit Monaten warnen: Die Bankenkrise und die Schuldenkrise im Euroraum
verstärken sich gegenseitig. Und im Gegensatz zu den beschwichtigenden
Worten von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), ein Austritt
Griechenlands aus dem Euro sei verkraftbar, heizt die Austrittsdebatte die
Panik immer weiter an.
Nach Spanien könnte auch wieder Italien unter Druck geraten, warnt der
Bankenverband Institute of International Finance. Ein Euroaustritt
Griechenlands würde „immensen Druck“ auf Rom ausüben. Die Folgen lägen
„irgendwo zwischen einer Katastrophe und dem Weltuntergang“, sagte
Chefbankenlobbyist Charles Dallara.
Für zusätzliche Verwirrung sorgte EU-Handelskommissar Karel De Gucht. Zwar
sagte er der belgischen Zeitung De Standaard, in Athen habe „das Endspiel“
begonnen, redete aber die Folgen für den Rest der Eurozone herunter. Ein
Dominoeffekt drohe nicht, da die EU bereits an einem Notfallplan arbeite.
## Arbeit am Notplan
Kurz darauf dementierte die EU-Kommission: Es gebe keinen „Plan B“,
Griechenland solle im Euro bleiben. Offenbar fürchtet Kommissionschef José
Barroso eine Verunsicherung der Märkte.
Hinter den Kulissen arbeitet die EU aber tatsächlich an einem Notplan. Um
die spanische Bankenkrise zu lindern, könnte es Geld aus dem
Eurorettungsfonds geben. Mit einer schnellen Entscheidung ist jedoch nicht
zu rechnen, denn Deutschland ist bisher strikt dagegen.
18 May 2012
## AUTOREN
Eric Bonse
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