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# taz.de -- Unwetter in Deutschland: Und es hat Bumm gemacht
> Eine Tote, Dutzend Verletzte und Schäden in Millionenhöhe. In der Nacht
> zum Sonntag zog ein heftiges Unwetter übers Land. Bereits am Freitag
> starben drei Frauen nach einem Blitzeinschlag.
Bild: Doppelschlag: Blitze über Sachsen.
BERLIN dpa | Heftige Gewitter mit Sturmböen, Starkregen und Hagel haben in
der Nacht zum Sonntag in weiten Teilen Deutschlands gewütet - eine Frau
starb, rund 50 Menschen wurden verletzt. Das Unwetter hinterließ
Millionenschäden.
Besonders schlimm traf es den Süden. In Bayern kam eine Autofahrerin ums
Leben, die bei orkanartigen Gewitterböen von einem entwurzelten Baum
erschlagen wurde, wie die Polizei in Augsburg berichtete. Rund 50 Menschen
wurden teils schwer verletzt. Der Bahnverkehr kam streckenweise zum
Erliegen. Im Süden und Osten soll es gewittrig bleiben.
In Baden-Württemberg wurden nach Auskunft des Innenministeriums mindestens
29 Menschen verletzt, davon sieben schwer. Im Landkreis Heidenheim fegte
der Sturm die Zelte auf einem Rockfestival weg. Umherfliegende Gegenstände
verletzten zehn Menschen, drei von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt
werden. Viele der rund 6000 Besucher verbrachten die Nacht in Turnhallen.
Laut Polizei entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe.
Die heftigen Gewitter funkten in Bayern und Baden-Württemberg auch der Bahn
dazwischen. Zahlreiche Bäume stürzten auf Gleise und Oberleitungen, sagte
ein Sprecher. Betroffen war vor allem der Regionalverkehr, aber auch der
Fernverkehr.
Die ICE-Strecke München-Stuttgart war auch am Sonntag noch gesperrt. In der
Nacht saßen die Passagiere in drei Zügen zwischen Stuttgart und Ulm längere
Zeit fest. Am Morgen wurden die Züge auf der Strecke großräumig umgeleitet,
wie eine Bahnsprecherin mitteilte. Reisende müssten mit mindestens zwei
Stunden Verzögerung rechnen. Die meisten Strecken im Regionalverkehr waren
am Morgen aber wieder frei.
## Ausnahmezustand in Berlin
Berlin war in zweiter Nacht in Folge von kräftigem Blitz und Donner
betroffen. Bei der Berliner Feuerwehr herrschte erneut der Ausnahmezustand.
Die Rettungskräfte rückten 262 Mal aus. „Allein in der Stunde zwischen 3.00
und 4.00 Uhr morgens mussten wir zu rund 200 Einsätzen ausrücken, das ist
rekordverdächtig“, sagte ein Sprecher am Morgen. Blitzeinschläge lösten
mehrere Brände aus.
In Sachsen wurden Bäume entwurzelt, Straßen überflutet und Kanaldeckel
herausgespült, wie die Polizei in Zwickau berichtete. Im Vogtlandkreis
musste ein Festzelt geräumt werden, nachdem es von einer Sturmböe angehoben
worden war. Die 700 Besucher der Festlichkeit seien mit dem Schrecken
davongekommen, hieß es.
Nach Norden ziehende sehr feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum hat „wahre
Wolkenberge“ über Deutschland entstehen lassen, wie die Meteorologin
Johanna Anger vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach erläuterte. Die sich
darin bildende hohe Energie entlädt sich dann mit Blitz und Donner.
## Blitz tötet drei Golferinnen
Bereits am Freitag starben drei Menschen nach einem Blitzeinschlag auf
einem Golfplatz in Hessen. Eine weitere schwebt in Lebensgefahr. Die vier
Frauen waren am Freitag auf einem Golfplatz in Waldeck von einem Gewitter
überrascht worden und hatten in einer Holzhütte in exponierter Lage Schutz
gesucht.
Ausgerechnet dort schlugen um kurz nach 17.00 Uhr zwei Blitze ein - einer
in einen Baum, keine zwei Meter neben den Frauen, einer direkt ins Dach der
Schutzhütte. Drei Frauen im Alter von 41, 66 und 67 Jahren starben. Die
vierte wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.
1 Jul 2012
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Herbst
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