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# taz.de -- Kommentar Sammelunterkünfte: Erst mal alternativlos
> Hamburg braucht eine Sammelunterkunft für Flüchtlinge und darf die
> Wohnungsnot nicht als Ausrede nehmen. Gebäude gäbe es genug, dann aber
> wartet ein neues Problem.
Bild: Hamburg will weiter Asylbewerber im umstrittenen Flüchtlingslager Horst …
Sammelunterkünfte für Flüchtlinge gehören abgeschafft, denn niemandem darf
eine solche Lagersituation zugemutet werden. Aber so lange die
Erstunterbringung in Sammelunterkünften Bundesrecht ist, braucht es auch in
Hamburg eine. Das ist der Punkt: in Hamburg – nicht im 70 Kilometer
entfernten Horst.
Die Lösung muss sein, eine Alternative in der Stadt zu finden. Die
bestehende Unterkunft in der Sportallee hat Platz für 70 Flüchtlinge, das
reicht nicht. Bei allem Wohnungsnotstand ließe sich aber dennoch eine
Lösung finden. Nur ist es mit dem Gebäude allein nicht getan, wenn man sich
ansieht, wie Anwohner auf neue Nachbarn reagieren. In Sasel gründete sich
eine Bürgerinitiative, als in einem Wohnhaus schwer erziehbare Kinder
untergebracht werden sollten, in Harburg wehrten sich Anwohner gegen ein
Hospiz.
Man möchte sich gar nicht ausmalen, was Anwohner alles fordern könnten,
wenn eine Sammelunterkunft in ihre Straße ziehen sollte, und man kann
ahnen, wie wenig die Bezirksverantwortlichen eine solche Unterkunft
ausgerechnet bei sich haben wollen. Solange aber keine ergebnisoffene Suche
über alle Bezirke hinweg geführt wird und solange man davon ausgehen kann,
dass sich bei einer Entscheidung sofort die Anwohner zu Wort melden und
über Wertverfall ihrer Grundstücke klagen, sollten Flüchtlinge in die Nähe
ziehen, bleibt Horst erst mal alternativlos.
2 Aug 2012
## AUTOREN
Ilka Kreutzträger
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