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# taz.de -- Organspende-Skandal in Regensburg: CDU-Politiker fordert drastische…
> Der CDU-Gesundheitspolitiker hat nach drastischen Strafen für die
> Verantwortlichen im Organspende-Skandal gefordert. Notfalls müsse auch
> eine staatliche Kontrolle eingeführt werden.
Bild: Müssen vor Missbrauch geschützt werden: Hornhauttransplantate in einer …
BERLIN/REGENSBURG dpa/dapd | Im Organspendeskandal fordert der
CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn harte Strafen für die Verantwortlichen.
„Ich finde es jetzt ganz, ganz wichtig, dass es durch drastische Strafen zu
einer Abschreckung kommt“, sagte Spahn. Es müsse mit Berufsverboten oder
Strafen bis zu Gefängnis durchgegriffen werden, „damit die endlich mal
merken, das ist kein Kavaliersdelikt“. Dann könne man auch das Vertrauen in
die Organspende wieder stärken.
Nach Angaben der Uniklinik Regensburg waren im Jahr 2005 jordanische
Patienten unberechtigterweise auf die europäische Warteliste für
Organtransplantationen gelangt. Inzwischen wurden zudem 23 Verdachtsfälle
bekannt, in denen Akten manipuliert worden sein sollen, um Patienten eine
Lebertransplantation zu ermöglichen.
„12.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Organ. Drei sterben jeden
Tag und die haben es verdient, dass wir uns auch von Skandalen nicht von
diesem Weg abbringen lassen“, sagte Spahn. Er schloss nicht aus, dass die
gesetzlichen Regeln zum Thema erneut überprüft werden. Es gehe um die
Frage, ob die Ärztekammern und die Deutsche Stiftung Organtransplantation,
die Kontrollen eigenständig vorzunehmen, oder ob dafür eine staatliche
Behörde notwendig sei.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, lehnte
unterdessen mehr staatliche Kontrolle ab und warf den Behörden in Bayern
Versagen vor. Montgomery sagte dem RBB-Inforadio: „In Bayern haben gerade
die staatlichen Gremien versagt, denn wir haben damals mit der
Selbstverwaltung diesen Fall aufgedeckt.“ Doch es habe kein Interesse
gegeben, den Fall zu verfolgen.
In der Zeitung Die Welt ergänzte Montgomery, er halte überhaupt nichts von
einer staatlichen Aufsicht oder von staatlichen Gremien. „Dass zum Beispiel
weder das bayerische Wissenschaftsministerium noch die
Strafverfolgungsbehörden ein Interesse gezeigt haben, die
Unregelmäßigkeiten in Regensburg vor rund sieben Jahren weiter zu verfolgen
und zur Gänze aufzuklären, zeigt, dass staatliche Instanzen keine bessere
Kontrolle bieten.“
3 Aug 2012
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