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# taz.de -- U21-Fußball-Nationalmannschaft: Dreifach-deutscher Doppelpack
> 6:1! Ein U21-Fußballnationalteam aus zahlreichen Bundesligaspielern
> deklassiert Argentinien. Der DFB berauscht sich an seiner
> Nachwuchsarbeit.
Bild: Jung, deutsch, erfolgreich: Maximilian Beister, Sebastian Polter und Lewi…
OFFENBACH taz | Diese Sommerpause, das hat einer wie Lewis Holtby früh
festgestellt, ist viel zu lang. „Ich brauche nicht vier Wochen Ruhe“, sagte
der Kapitän der U21-Nationalmannschaft, die Argentinien mit einer
6:1-Packung am renovierten Bieberer Berg in Offenbach gedemütigt hatte.
Der bald 22-jährige Schalker geht als Anführer dieser vielversprechenden
Rasselbande voran, die auch deshalb topfit wirkte, weil sich nicht nur
Holtby einen Privattrainer engagiert hatte. Die Überlegenheit der nächsten
Nachrücker in die DFB-Elite gegen die einst stilprägenden Südamerikaner
wirkte beängstigend. „Früher waren wir froh, wenn in der U21 einige
Stammspieler aus der Zweiten Liga dabei waren, heute sitzen gestandene
Bundesligaspieler auf der Bank“, stellte Leverkusens Nachwuchsexperte
Michael Reschke als einer der vielen Späher im Stadion fest. „Unsere
Nachwuchsarbeit ist Weltklasse.“
Mittelfeldantreiber Holtby erzählte nach seinem Doppelpack (36./61.) von
seinen schweißtreibenden Zusatzschichten mit Christian Titz, einem über
seine Berateragentur vermittelten Trainer des FC Homburg. „Lewis ist
keiner, der die Sache leicht und locker angeht“, sagte auch
U21-Nationaltrainer Rainer Adrion, der insgesamt von einer „tollen
Leistung“ schwärmte.
Seine weiteren Doppeltorschützen, der Hamburg-Rückkehrer Maximilian Beister
(23./57.) und der Neu-Hoffenheimer Kevin Volland (67./90.), zählten
zusammen mit Moritz Leitner und Sebastian Rode zu den herausragenden
Figuren einer rauschhaften Darbietung, die dem neuen DFB-Sportdirektor
Robin Dutt („beeindruckende Spielfreude“) ein Grinsen ins Gesicht zauberte.
## Ziel EM 2013
Nun soll der Kantersieg der wichtigsten DFB-Nachwuchsmannschaft den
Rückenwind geben, um nach den Qualifikationsspielen gegen Weißrussland und
Bosnien-Herzegowina im September auch die Play-off-Duelle Mitte Oktober zu
überstehen und an der U21-EM im Sommer 2013 in Israel teilzunehmen.
„Wir wollen da unbedingt hin“, verspricht Adrion, wohl wissend, dass eine
Serie von neun Siegen ein Muster ohne Wert wäre, würde die Teilnahme unter
seiner Regie ein zweites Mal verspielt werden. Schlimm genug, dass sich der
deutsche Nachwuchs seit 1988 nicht mehr für Olympische Spiele qualifiziert
hat.
Wie fokussiert die jungen Hoffnungsträger sind, soll zwar nicht dadurch
belegt werden, dass sie beim Abspielen der Nationalhymne alle brav
mitsangen, aber Holtby gab dies als Losung aus: „Wir müssen zusammenrücken,
um große Ziele zu erreichen.“ Der aufgeweckte Vordenker will vor allem
erkannt haben, welche Karrierechancen eine mit einem Titel dekorierte
Auswahl besitzt.
„Wir wissen, wie viele Jungs es von den letzten U21-Europameistern in die
A-Mannschaft geschafft haben.“ Er hat die
Neuer-Boateng-Hummels-Khedira-Özil-Generation vor Augen, die 2009 in
Schweden den EM-Titel gewann und danach den direkten Durchmarsch schaffte.
Dafür lohnt es sich, auf ein bisschen Urlaub zu verzichten.
15 Aug 2012
## AUTOREN
Frank Hellmann
## TAGS
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
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