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# taz.de -- Kommentar Frauensuche: Richtiges Signal gesetzt
> Die Suche per Annonce nach politisch engagierten Frauen wird zwar den
> Frauenmangel nicht lösen, ist aber immerhin eine Einladung.
Bild: Sollen sich nicht nur auf der Straße, sondern in Parlamenten und Gremien…
Es verwundert zunächst schon, wenn per Annonce nach 50 politisch
engagierten Frauen gesucht wird. Aber den Reflex, diesen Aufruf abzulehnen
und irgendwie unangemessen zu finden, sollte man unterdrücken. Denn Fakt
ist, dass es in der Lübecker Kommunalpolitik Männerüberschuss gibt – und
nicht nur da. Und je weniger Frauen sich auf kommunaler Ebene engagieren,
desto weniger kommen weiter nach oben.
Die Anzeige hat nun den positiven Effekt, dass sie dem Eindruck entgegen
wirkt, politische Parteien seien geschlossene Zirkel, die kein
Außenstehenden in ihre Mitte lassen. Sie ist eine Einladung, die zwar den
Frauenmangel nicht lösen wird, aber ein richtiges Signal setzt.
Schade nur, dass sich selbst in einer solchen Anzeige, die ja auch bisschen
spielerisch zu verstehen ist und Lust auf politische Beteiligung machen
soll, das Machtgefälle zwischen Männern und Frauen in der Politik geschürt
wird. Es sollen sich Frauen melden, die das Machtgehabe der Männer satt
haben und den männlichen Kommunalpolitikern auf Augenhöhe entgegentreten
wollen. Wieso müssen auf diesem Feld Frauen immer gegen Männer ausgespielt
werden? Es ist doch zu öd, wenn immer das Klischee von machtgeilen Typen
und sensiblen Frauen herhalten muss.
Um nachhaltig die politische Kultur und die Geschlechterverhältnisse zu
ändern, sollte man aufhören, ständig die Extreme gegeneinander
auszuspielen.
23 Aug 2012
## AUTOREN
Ilka Kreutzträger
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Frauen an die Macht: Frauenförderung per Inserat
In Lübecks Politik herrscht Männerüberschuss. Per Annonce sucht die
Wählergemeinschaft "Bürger für Lübeck" weiblichen Nachwuchs.
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