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# taz.de -- Kommentar Bußgeld: Strafgeld abschaffen
> Bußgelder, die schon ab der kleinsten Verspätung greifen, schaden dem
> Bemühen um gute Schule.
Bild: Zwei Minuten nach acht: Da kann in Hamburg schon ein Bußgeld fällig wer…
Die Hamburger Schulbürokratie hat sich verrannt: Bußgelder, die schon ab
der kleinsten Verspätung greifen, schaden dem Bemühen um gute Schule.
Im aktuellen Hamburger Fall hat der Junge gerade nicht geschwänzt, er kam
nur manchmal ein wenig zu spät. Das ist nicht schön und stört, aber dafür
gibt es ja pädagogische Maßnahmen, die hier offenbar sogar halfen.
Solche Bußgelder fördern sogar das Schulschwänzen. Sie verleiten Schüler,
die verschlafen haben, sich lieber ganz krank zu melden.
Die Hamburger Schulbehörde hätte diesen Bescheid nie rausschicken dürfen.
Jetzt muss ein Gericht entscheiden, ob das Rechtens war. Eine unnötige
Eskalation. Soll bald der Staatsanwalt mit der Stoppuhr hinter der Schultür
stehen?
Menschen funktionieren nicht wie ein Uhrwerk, auch Lehrer kommen zu spät.
Bei 30 Unterrichtsstunden pro Woche läuft ein Schüler über 1.000 mal im
Jahr diese Gefahr. Da zeugen acht Verspätungen im Halbjahr von hoher
Zuverlässigkeit.
Doch auch die Geldstrafen für Schulschwänzer sind nicht in Ordnung. Die
Schulbehörde nimmt in Kauf, dass Jugendliche, die diese nicht zahlen, in
Arrest kommen, ist aber nicht einmal bereit, den Erfolg dieser neuen
Strenge zu evaluieren.
Da ist es ein Glück, dass das Bußgeld hier Eltern betrifft, die sich gut
artikulieren können. Es wird nicht der einzige von über 800 Bescheiden
sein, der nach Willkür riecht.
31 Aug 2012
## AUTOREN
Kaija Kutter
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Bußgeld für Schüler: Zuspätkommer müssen zahlen
Hamburg bestraft einen Schüler, der acht Mal zu spät in die Klasse kam, mit
75 Euro Bußgeld. Sein Vater spricht von "Willkür" und fordert die
Abschaffung der Richtlinie. Die Schulbehörde hält diese für "sinnvoll".
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