# taz.de -- 2. Spieltag Fußball-Bundesliga: Düsseldorf feiert, Gladbach wartet | |
> Das torlose Remis zwischen den Nachbarvereinen Düsseldorf und | |
> Mönchengladbach war eines der besseren Sorte. Beide Mannschaften sind | |
> mitten in einer Lernphase. | |
Bild: Muss Geduld üben: Gladbachs Luuk de Jong. | |
DÜSSELDORF dpa | Dieser Eingewöhnungsprozess nötigt hohen Respekt ab. Nur | |
180 Minuten benötigten die Fußballer von Fortuna Düsseldorf für ihre | |
Botschaft an die eventuell vor kurzem noch lächelnde Konkurrenz: | |
Bundesliga, wir sind angekommen! 2:0 in Augsburg, 0:0 gegen | |
Europa-League-Starter Mönchengladbach, zwei Spiele, vier Punkte, kein | |
Gegentor - da durfte Trainer Norbert Meier zurecht sagen: „Ich bin stolz | |
darauf, was wir leisten.“ | |
Es ist ein Turbo-Verfahren. Kaum eine Phase des S-Bahn-Derbys – nur 43 | |
Kilometer liegen zwischen der Fortuna-Heimstätte am Flinger Broich und dem | |
Borussia-Park – erinnerte vor 29.999 Zuschauern daran, dass noch vor vier | |
Jahren fußballerische Welten zwischen den Vereinen lagen: 2008 war | |
Mönchengladbach wieder erstklassig, die Fortuna war soeben in die 3. Liga | |
zurückgekehrt. | |
48 Monate danach durfte Düsseldorfs Spielführer Jens Langeneke nach seinem | |
Erstliga-Heimdebüt mit viel Selbstwertgefühl eines festhalten: „Mir ist | |
relativ egal, ob mein Gegenspieler 20 Millionen mehr wert ist als ich. In | |
den 90 Minuten auf dem Feld begegnen wir uns auf Augenhöhe.“ Und hätten die | |
Fortunen das „bisschen mehr Abgebrühtheit“ gezeigt, von dem Meier später | |
sprach, wäre im 45. Bundesligaduell gegen den Nachbarn noch mehr drin | |
gewesen. | |
## Warten aufs Tor von Luuk de Jong | |
Alles brauche seine Zeit: „Wenn man in so kurzer Zeit durch die Ligen | |
durchgeht, können nicht alle Strukturen dementsprechend schnell | |
mitwachsen.“ Im Scherz machte Meier, einst als Profi und Cheftrainer in | |
Mönchengladbach tätig, die Unterschiede zwischen dem Aufsteiger und den | |
Etablierten deutlich: „Ich hatte überlegt, ob wir Rafael van der Vaart auch | |
holen können. Aber der Privatinvestor ist kurz vorher abgesprungen.“ | |
So aber werde sein Team weiter mit viel Disziplin und hohem Einsatz | |
versuchen, Ungleichheiten wettzumachen, denn „mit Hacke, Spitze, eins, | |
zwei, drei“ werde seine neu formierte Mannschaft nicht bestehen. Meier | |
erkannte indes schon während der 90 Minuten, dass seine Spieler gern | |
lernen. Diese Bereitschaft sei Voraussetzung für positive Ergebnisse und | |
verbunden „mit einem immer mehr wachsenden Selbstvertrauen“. | |
Fortuna-Manager Wolf Werner sagte: „Wir gehen jedes Spiel mit dem Vorhaben | |
an, dass wir es gewinnen wollen.“ | |
Nicht nur die Fortuna, auch die Borussia als Überraschungsvierter der | |
Vorsaison muss noch lernen. Nach Marco Reus' Abschied veränderte sich die | |
Spielweise, Trainer Lucien Favre probiert stets Neues. In Düsseldorf durfte | |
sich der 20 Jahre alte Türke Tolga Cigerci als offensiver Mittelfeldmann | |
versuchen – und machte es laut Favre „super“. | |
Dass Borussias Zwölf-Millionen-Euro-Stürmer Luuk de Jong mit Ausnahme | |
seines Eigentors im Champions-League-Playoff gegen Dynamo Kiew noch immer | |
nicht traf, störte wohl nur den 22-Jährigen selbst. Sportdirektor Max Eberl | |
betonte: „Man merkt, dass er endlich zeigen möchte, dass er ein Torjäger | |
ist. Wir werden ihm alle Zeit geben, wir werden ihn schützen.“ | |
Wie gefährlich de Jong sein kann, deutete er in der 29. Minute an: Sein | |
Volley-Versuch gegen den exzellent reagierenden Fortuna-Schlussmann Fabian | |
Giefer war vom Feinsten. Favre: „Besser kann man den Ball nicht | |
abschließen.“ | |
2 Sep 2012 | |
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