Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Entzugserscheinungen entschlüsselt: Antriebslos durch Kokainmangel
> Der sogenannte „Cannabinoid-Rezeptor 1“ ist schuld. US-Forscher haben die
> Funktionsweise von Kokainkonsum und -entzug im Vorderhirn entdeckt.
Bild: „White Lines“: der deutsche Chemiker und Apotheker Albert Niemann iso…
WASHINGTON afp | Der Kokainentzug fällt Süchtigen sehr schwer.
US-Wissenschaftler haben herausgefunden, warum das so ist. Sie untersuchten
dafür, welche Auswirkungen Kokain auf bestimmte Gehirnzellen hat, wie aus
der am Montag in der Zeitschrift [1][Proceedings of the National Academy of
Sciences (PNAS)] veröffentlichten [2][Studie] hervorgeht.
Bei ihren Versuchen mit genetisch manipulierten Mäusen konzentrierten sich
die Wissenschaftler der Washington State University auf ein bestimmtes
Molekül, den Cannabinoid-Rezeptor 1 (CB1). Der Rezeptor hemmt die
Kommunikation zwischen Nervenzellen. Besonders wichtig ist er in einem für
Emotionen und Motivation wichtigen Teil des Vorderhirns, dem Nucleus
accumbens - auf den auch Kokain starke Effekte hat.
Die Ergebnisse erklären, wie der Entzug von Kokain Menschen unmotiviert und
depressiv macht. Damit werden Ansätze für Methoden geschaffen, diesen
Effekt zu vermindern und Rückfälle zu verhindern.
Wenn ein Mensch Kokain zu sich nimmt, „beschleunigt das alles und versetzt
ihn in einen äußerst befriedigenden emotionalen Zustand“, erklärte der
Hauptautor der Studie, Bradley Winters. Bei den Genmäusen in der Studie
habe das Kokain zu einem erhöhten Ausstoß von CB1 geführt, was die
Hyperaktivät im Nucleus-accumbens-Bereich des Hirns abbremse.
„Das ist, als müsse man auf die Bremse treten, während man einen steilen
Hügel herabfährt“, so Winters. Allerdings verstehe das Gehirn mit
nachlassender Wirkung des Kokains nicht, dass es die Bremsen wieder
loslassen könne. „Jetzt fährt man einen flacheren Hügel herunter - aber nur
mit zwei Meilen pro Stunde, weil der Fuß noch auf der Bremse klebt.“ Daher
fühlen sich die Kokainsüchtigen schlecht und antriebslos. Besserung schafft
dann meist erneuter Kokainkonsum.
11 Sep 2012
## LINKS
[1] http://www.pnas.org/
[2] http://www.pnas.org/content/early/2012/09/04/1206303109.abstract
## ARTIKEL ZUM THEMA
Mexikanisches Golf-Kartell: Drogenboss geschnappt
Das mexikanische Militär hat den Chef eines berüchtigten Drogenkartells
festgenommen. Rivalisierende Clans liefern sich seit Jahren einen
Drogenkrieg.
Mexikos Kartellboss Joaquín Guzmán: Kühl, gewieft und wendig
Unter einem Stapel Schmutzwäsche versteckt verließ Guzmán 2001 die
Haftanstalt. Die US-Regierung zählt ihn zu den zehn meistgesuchten
Verbrechern.
Verbot von 28 synthetischen Drogen: „Legal Highs“ jetzt illegal
Nach dem Betäubungsmittelgesetz sind 28 psychoaktive Substanzen verboten
worden. Der Konsum der Designerdrogen kann schwere gesundheitliche Folgen
haben.
Gedenktag für Drogentote: Diese verdammte Glückseligkeit
Jack ist seit 18 Jahren Junkie. In der Halbwelt des U-Bahnhofs am
Kottbusser Tor lebt er von Schuss zu Schuss. Seine Freunde sind
mittlerweile alle tot.
Heroinvergabe an Schwerstabhängige: "Es geht um Leben und Tod"
Am Donnerstagabend entscheidet der Bundestag über eine Gesetzesvorlage zur
Legalisierung der ärztlich kontrollierten Abgabe von Heroin.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.