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# taz.de -- Spriteinsparungen bei Ryanair: Piloten unter Druck
> Bei Ryanair häufen sich die Notlandungen. Die Flugkapitäne der Airline
> werden dazu gedrängt, wenig zu tanken.
Bild: Die Flieger von Ryanair kriegen nur soviel Kerosin wie nötig in die Tanks
BERLIN taz | Schon wieder musste eine Maschine der Billigfluglinie Ryanair
notlanden! Wegen „kleiner technischer Fehler“ war das Flugzeug mit Ziel
Teneriffa am Sonntag außerplanmäßig in Madrid zwischengelandet, wie das
Unternehmen mitteilte. Die Notlandungen häufen sich: Zum dritten Mal in
vier Tagen kam es bei Ryanair zu einem Zwischenfall.
Erst am Samstag musste eine Maschine wegen eines Motorschadens in Barcelona
vom Himmel. Von Sicherheitsproblemen will man bei Ryanair nichts wissen. Im
Gegenteil, die Notlandungen seien ein Zeichen dafür, dass Sicherheit
oberste Priorität habe, so ein Sprecher des Unternehmens.
Pilotenverbände kritisieren aber die enormen Kosteneinsparungen bei
Ryanair. Ende Juli mussten drei Maschinen des Billigfliegers Luftnotlage
erklären, da ihr Treibstoff beim Umfliegen eines Gewitters knapp wurde.
Eine Maschine verfügte nach Firmenangaben sogar über weniger als 30 Minuten
Resttreibstoff.
Piloten würden systematisch unter Druck gesetzt, möglichst wenig Treibstoff
zu tanken, um Gewicht und Kosten einzusparen, sagte Flugkapitän Jörg
Handwerg, Pressesprecher der Vereinigung Cockpit. Bei Ryanair würden Listen
ausgehängt, auf denen die Piloten in der Reihenfolge ihres
Treibstoffverbrauchs gelistet würden.
„Es ist inakzeptabel, auf Kosten der Sicherheit Piloten unter Druck zu
setzen, wider ihren Erfahrungen weniger Treibstoff mitzunehmen, als sie für
notwendig halten“, so Handwerg. Zu technischen Problemen bei Ryanair wolle
er sich hingegen nicht äußern. Unterdessen erklärte das spanische
Verkehrsministerium, Flugzeuge des Billigfliegers schärfer kontrollieren zu
wollen.
17 Sep 2012
## AUTOREN
Marcus Goossens
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