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# taz.de -- Fusion zwischen EADS und BAE: Komplettpaket für die Armee
> Fusionieren EADS und BAE, entsteht der weltgrößte Rüstungskonzern. Die
> deutsche Skepsis soll per Vetorecht besänftigt werden.
Bild: Da freuen sich die Generäle – hier ein Ausschnitt aus der EADS-Produkt…
BERLIN taz/dapd | Deutschland spielt bei der Fusion zwischen dem
europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und dem britischen
Rüstungshersteller BAE die nationale Karte. Die Bundesregierung steht dem
Plan offenbar reserviert gegenüber.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Montag, das Vorhaben würde
zunächst „diskutiert und bewertet“, Deutschland sei noch mit Frankreich
über die Auswirkungen der Verschmelzung im Gespräch.
Die Firmen hatten in der vergangenen Woche ihre Fusionspläne
veröffentlicht. Mit dem Zusammenschluss würde der weltgrößte
Rüstungskonzern entstehen, in der Luftfahrt ist EADS bereits einziger
Konkurrent auf Augenhöhe zum US-Giganten Boeing.
Das Unternehmen hätte mehr als 220.000 Mitarbeiter und jährlich über 70
Milliarden Euro Umsatz. Deutschland, Frankreich und Großbritannien müssen
dem Vorhaben allerdings zustimmen. Der Widerstand der deutschen Regierung
könnte mit einem Vetorecht besänftigt werden.
Auch eine weitreichende Arbeitsplatz- und Standortgarantie für die
Bundesrepublik ist laut Zeitungsberichten im Gespräch. In Deutschland hat
EADS Airbus-Werke in Hamburg, Bremen und Niedersachsen, die Militärsparte
ist in Bayern angesiedelt – insgesamt rund 50.000 Jobs.
## „Sehr komplexe Transaktion“
Vor allem Luftfahrtkoordinator Peter Hintze (CDU) gilt als Kritiker des
Projekts. Ein Regierungssprecher hatte die Fusion am Freitag „eine sehr
komplexe Transaktion“ genannt. EADS und BAE haben nach britischem
Börsenrecht bis 10. Oktober Zeit, einen Deal bekannt zu geben.
Für viele Experten macht eine Fusion Sinn, weil damit ein gewichtiger
europäischer Marktteilnehmer entsteht. Andererseits werfen Standort und
Arbeitsplätze „Fragen von höchstem nationalen Interesse“ auf, sagte der
Wirtschaftsexperte der Unionsfraktion, Joachim Pfeiffer (CDU).
Deutschland habe Milliarden Steuergelder in EADS-Produkte gesteckt. Wenn
keines der entstehenden neuen Unternehmen den Sitz in Deutschland hätte,
wäre das „nicht begeisternd“.
Der neue Konzern hätte vom Kampfjet über U-Boote und Panzer bis hin zu
Splitterwesten für Fußsoldaten den Bedarf einer Armee im Angebot. EADS und
BAE wollen ihre Geschäfte zusammenlegen, aber getrennt an der Börse
gelistet bleiben. Die neue Firma soll Zentralen in Toulouse für Airbus und
Zivilgeschäft sowie in London für die Rüstung haben. KSC
18 Sep 2012
## AUTOREN
Kai Schöneberg
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