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# taz.de -- Schadstoffe in der Luft: Firmen erwägen weniger Abgase
> Senat und Wirtschaft wollen die Luftqualität in Hamburg verbessern. Doch
> statt konkreter Handlungsanweisungen gibt es nur zaghafte
> Absichtserklärungen.
Bild: Geduldige Messgeräte: An den Ergebnissen dürfte sich in naher Zukunft w…
Großer Bahnhof für ein kleines Ereignis: Ein Senator, eine Senatorin, der
Präses der Handelskammer und der Präsident der Handwerkskammer erklärten am
Dienstag im Hamburger Rathaus, nun „gemeinsam für bessere Luft in Hamburg“
sorgen zu wollen.
Doch statt der konkreten Aussicht auf eine sinkende Belastung der Atemwege
gab es nur heiße Luft im „Bürgermeistersaal“. Gerade mal 13 Unternehmen d…
Hansestadt erklären laut Senatspressestelle wenig konkret nicht mehr als
„ihre Absicht, ihren Beitrag zur Reduzierung der verkehrsbedingten
Luftschadstoffe zu leisten“. Die voranschreitende Handelskammer hat dabei
bislang immerhin sieben ihrer 160.000 Mitglieder überzeugen können, sich an
der neuen Öko-Private-Public-Partnership aktiv zu beteiligen.
Die freiwillige „Luftgütepartnerschaft“ zwischen Wirtschaft und Politik
kristallisiert sich bislang in einem Papier, das von Formulierungen wie
„wir wollen“ oder „wir müssen“ strotzt. So will Handwerkskammer-Präsi…
Josef Katzer gerne „1.000 Absichtserklärungen“ von Betrieben sammeln, ihren
Fuhrpark um ein oder mehrere E-Mobile zu erweitern und die Handelskammer
will diese Bemühungen mit einer Studie über das Nutzungspotenzial „von
Elektromobilität in der Hamburger Wirtschaft“ flankieren.
Absichtserklärungen gab es im Rathaus zudem auch für mehr Diensträder,
bessere Fahrradstände und mehr von den Betrieben bezahlte HVV-Job-Tickets
für die Mitarbeiter. Dieses „Engagement der Kammern und Unternehmen für
eine schadstoffarme Mobilität“, das Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) als
„gutes Beispiel für freiwilligen Umweltschutz“ und einen „großen Schrit…
in Richtung Luftreinhaltung preist, soll Maßnahmen wie eine Umweltzone oder
eine City-Maut ersetzen.
Konkreter wurde nur Wirtschaftssenator Frank Horch, der in Aussicht
stellte, dass Kreuzfahrtschiffe ab 2013 oder 2014 am Kreuzfahrtterminal
Altona mit Landstrom versorgt werden können und die Reederei Aida – eines
der 13 Vorzeigeunternehmen – dieses Angebot sogar annehmen wolle. Doch
diese Botschaft wurde – ganz unabhängig von Luftgütepartnerschaften – von
Behörde und Reederei bereits vor Wochen verkündet und nun noch einmal
aufgewärmt.
Bei so viel heißer statt sauberer Luft fällt die Bewertung der Grünen und
der Umweltverbände entsprechend ätzend aus. Für Jens Kerstan, Fraktionschef
der Grünen ist „diese Partnerschaft eine peinliche Luftnummer“.
„Reine Symbolpolitik“, stöhnt auch BUND-Landesgeschäftsführer Manfred
Braasch: Das alles sei „substanzlos und nicht ansatzweise geeignet, die
Luftreinhaltung in der Hansestadt voranzubringen“. Minimal müsse es
„konkrete Minderungsziele für die beteiligten Unternehmen geben“ – doch
solche beinhalte die Luftgütepartnerschaft nicht.
Darauf angesprochen kontert Frank Horch: „Wir setzen keine hohen,
verbindlichen Standards, um kein Unternehmen auszugrenzen.“ „Jedes
eingesparte Gramm“ an Stickoxiden und Kohlenmonoxid „helfe der Umwelt“,
stellte Umweltsenatorin Blankau klar, in welchen Dimensionen der Senat
rechnet.
18 Sep 2012
## AUTOREN
Marco Carini
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