Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Walsterben: Habecks neue Prosa
> Habecks Beschwichtigungsrhetorikerinnert an jene alte Leier, die andere
> bei Bedenken gegen Großinvestitionen anschlugen
Bild: Wird im besten Fall vergrämt, ansonsten ignoriert: der Schweinswal.
Beunruhigend ist das Schweinswalsterben in Schleswig-Holstein. Aber noch
beunruhigender ist die defensive Haltung, die das Umweltministerium des
Grünen Robert Habeck einnimmt, wenn’s um das Thema geht: Dass die Funde
„hochgejazzt“ seien und die Tiere sich möglicherweise zum Sterben aus der
nördlichen Nordsee südwärts verlagert hätten, erfährt man. Vielleicht sind
sie ja auch verwandelte Schwäne und vom Himmel gefallen.
Nein, Robert Habeck erzählt keine Märchen mehr, wie früher, als er die
Grünen-Wahlbroschüre mit frei erfundenen Figuren aufpeppte. Dafür erinnert
die Beschwichtigungsrhetorik seines Umweltministeriums aber ganz vehement
an jene alte Leier, die andere bei Bedenken gegen Großinvestitionen einst
anschlugen. Bei der Endlagersuche zum Beispiel.
Nun sind die Gefahren der Atom- und der Windkraft kaum vergleichbar. Nur:
Die Offshore-Ausbauprogramme sind gesellschaftlich vor allem ein
Rettungsschirm für in Not geratene Atomstromanbieter. Den sollte man
höchstens aufspannen, wenn auch die Öko-Bilanz stimmt. Das findet aber nur
raus, wer Zweifel zulässt – und auf ihre Risiken schaut. Das erfordert, die
Warnungen der Walschützer ernst zu nehmen, die anders als Greenpeace nicht
vorhaben, an Meeres-Windparks mitzuverdienen. Denn sonst entpuppt sich der
Green New Deal am Ende bloß als das alte dreckige Geschäft – in neuer
Verkleidung.
20 Sep 2012
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## TAGS
Schweinswal
Schweinswal
## ARTIKEL ZUM THEMA
Offshore Windkraftanlagen: Nebenwirkung – tote Wale
Der Bau von Windanlagen auf hoher See gefährdet Wale. Im Umweltministerium
arbeitet man an einem faulen Kompromiss.
Meerestiere und Lärm: Lebensgefährlicher Schall
Der Schall beim Bau von Offshore-Windanlagen kann Meeressäuger schwer
verletzen. Wenn das Gehör geschädigt ist, verlieren sie die Orientierung
und verenden.
Behörden finden Walsterben normal: Walschutz? Keine Zeit, kein Geld
In letzter Zeit wurden vermehrt tote Schweinswale an der Nordseeküste
angespült. Alles normal, sagen die Behörden. Die Todesursache wird aber gar
nicht untersucht - zu teuer oder nicht wichtig genug.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.