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# taz.de -- Eiskunstläufer Ilhan Mansiz: Das zweite Karriereende
> Der einstige türkische Fußballnationalspieler Ilhan Mansiz wollte als
> Eiskunstläufer zu Olympia 2014. Nun gibt er seinen Plan auf.
Bild: Da war er noch Fußballer: Ilhan Mansiz.
Die Schlittschuhe hat er noch nicht an den Nagel gehängt. Aber den Traum,
nach seiner Fußballerkarriere als Eiskunstläufer bei den Olympischen
Winterspielen in Sotschi an den Start zu gehen, hat der 37-jährige Ilhan
Mansiz begraben. Das erklärt sein Oberstdorfer Extrainer Alexander König
der taz. „Mansiz ist in die Türkei zurückgekehrt und trainiert Eiskunstlauf
nicht mehr im Leistungssport.“
So bleiben die internationalen Erfolge des im Allgäu geborenen Sohns
türkischer Zuwanderer auf den Fußball beschränkt. Seine besten Jahre hatte
er zwischen 2001 und 2003 bei Besiktas Istanbul. In dieser Zeit wurde er
auch in die türkische Nationalmannschaft berufen.
Nach seinem Karriereende wurde er dann 2007 zur türkischen Version von
„Stars on Ice“ eingeladen, einer Show, bei der Prominente mit Eis-Profis
gemeinsame Programme einüben und präsentieren. Seine Eispartnerin, die
Slowakin Olga Bestandigova, war 2002 gemeinsam mit ihrem Bruder 17. der
Olympischen Spiele im Paarlaufen. Sie träumte von einem neuen Olympiastart
und Mansiz, der zu der Show erstmals auf Schlittschuhen stand und sich in
die Slowakin verliebt hatte, wollte ihr den Traum erfüllen. [1][Er schulte
um als Eiskunstläufer.]
Zwischen den grazilen Mädchen im Bundesleistungszentrum in Oberstdorf
wirkte der Mann mit den Fußballerwaden wie ein Fremdkörper. Doch er
trainierte über Jahre wie ein Besessener und galt den Jüngeren in puncto
Trainingsdisziplin als Vorbild. Elegant waren seine Bewegungen nie, doch
seine Hebungen sahen durchaus professionell aus.
## Finanziell abgesichert
Unter seinen Exkollegen galt Mansiz, der viel Geld in seine zweite
sportliche Karriere gesteckt hat, als Verrückter. Manch ein
Eiskunstlaufkollege beneidete ihn hingegen um das Polster auf seinem
Bankkonto, mit dem er das Training für sich und seine Partnerin finanziell
absichern konnte.
Der selbst gestellte Plan sah eigentlich für dieses Jahr die Türkischen
Meisterschaften vor. Der Titel wäre den beiden dort sicher gewesen, denn
andere Paarläufer gibt es in der Türkei nicht. Ob er dort nun startet, ist
unklar. Doch um zu Olympia startberechtigt zu sein, sollten auch in dieser
Saison Leistungsnachweise in internationalen Wettkämpfen erbracht werden.
Und bisher steht die exotische slowakisch-türkische Kombination nirgendwo
auf der Teilnehmerliste.
„Die ISU hat zudem das Feld für Paarläufer zu den Olympischen Spielen
reduziert“, erklärt der Oberstdorfer Trainer Alexander König. Das reduziere
die Chance auf einen Start praktisch auf null. „Und das hat auch Ilhan
Mansiz eingesehen.“ Er sei jetzt wieder im Showgeschäft tätig. In der
Türkei, wo er nach wie vor mit seiner Partnerin auf dem Eis stehe, gäbe es
ohnehin kaum ideale Bedingungen zur Olympiavorbereitung.
21 Sep 2012
## LINKS
[1] http://www.youtube.com/watch?v=tbQRv8qMVwg
## AUTOREN
Marina Mai
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