Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Interaktives Spiel „Fable: The Journey“: Per Handzeichen durchs…
> Helden, Monster und eine Sagenwelt: Die Abenteuerserie „Fable“ geht
> weiter. Die Spieler reisen per Kinect mit vollem Körpereinsatz durch die
> Welt Albion.
Bild: Tolle Kulisse, vorgefertigte Handlung: „Fable: The Journey“ vom Entwi…
Der Planwagen rast unaufhaltsam über holprige Straßen. Vorbei an der
felsigen Küste und verwunschenen Wäldern. Immer schneller manövriert er um
Hindernisse herum. Vor einem Schlagloch lässt das Ziehen am imaginären
Zügel das Pferd verlangsamen, ein beherztes Schütteln mit den Handgelenken
bringt die Fahrt wieder auf Tempo.
Absitzen und die Waldwege per Fuß erkunden? Fehlanzeige. Denn im Spiel
„Fable: The Journey“ bewegt sich der Spieler auf vorgefertigten Wegen.
Manchmal möchte man „Stopp“ schreien, weil ein Weg verheißungsvoll wirkt.
Schließlich haben Fable-Spieler gelernt, dass gerade am Wegesrand die
aufregendsten Geheimnisse, vergrabene Schätze und skurrile Charaktere
warten.
Doch so laut der Stopp-Ruf auch erfolgt, der virtuelle Wagen kann erst an
dafür vorgesehenen Stellen verlassen werden. Während viele Spieleschmieden
die Freiheiten in riesigen Gebieten ihrer Open-World-Games anpreisen, setzt
Entwickler Lionhead in seinem Abenteuer auf eine vorgefertigte Handlung, in
der der Spieler eher reagiert als agiert. Möglichst simpel soll alles sein,
sich auf die erzählte Geschichte konzentrieren.
Der Grund: Kinect. Der Sensor für die Xbox-360-Konsole, mit dem der Nutzer
das Geschehen auf dem Bildschirm per Körpereinsatz steuert, spaltet die
Spielergemeinde. Da er meist bei Tanz- und Minigames zum Einsatz kommt,
sind Kinect-Spiele vor allem bei Gelegenheitsspielern beliebt – kein
Controller mit unzähligen Knöpfen, keine komplizierten Kommandos per
Tastenkombination.
## Image als Fuchtelwerkzeug beenden
Stoff für langjährige Gamer, die stundenlang auf dem Sofa sitzend in eine
virtuelle Welt eintauchen wollen, gab es für Kinect bislang kaum. Höchstens
Mixturen aus klassischer Controller-Steuerung angereichert mit
Kinect-Funktionen. Das soll Fable nun ändern und das Image als
Fuchtelwerkzeug beenden.
Deshalb „ist die wichtigste Funktion von Fable The Journey, dass man es
anders als andere Kinect-Spiele im Sitzen spielen kann“, so Entwickler Ben
Brooks. „Denn das ist es, was echte Spieler wollen: sich hinsetzen, das
Spiel spielen und die Geschichte erleben“. Die interaktive Story dreht sich
um den jungen Gabriel: Ein Träumer, der von seinen Mitmenschen oft
belächelt wird und sich gerne in den Geschichten über mutige Helden
verliert.
Als er vom Rest seines Planwagen-Trecks getrennt wird, sucht er eine
alternative Route und stößt auf eine böse Macht. Dabei trifft er die aus
den Vorgängern bekannte Seherin Theresa. Auf der Reise sieht alles aus, wie
Fable-Fans es kennen: verwunschen, ein bisschen bunt und überzogen, aber
irgendwie malerisch.
Die Geschichte um die Welt und ihre Bewohner wird durch die eng vorgegebene
Handlung mit vielen, kleinen Filmsequenzen dicht erzählt und schafft es,
Emotionen zu wecken. Die Filme sollen laut Entwickler auch dazu dienen, den
Händen des zaubernden, kämpfenden und kutschiereden Spielers Ruhepausen zu
verschaffen.
## Das Spiel bestimmt, wo es langgeht
Konkret heißt das: stets etwas übertrieben am Zügel ziehen, magische Bälle
auf Gegner zu schleudern und zu blocken. Zwischendurch wechselt ein Lehnen
nach links oder rechts die Laufrichtung. Meist bestimmt das Spiel, wo es
langgeht. Also fahren die für Kinect-Verhältnisse sehr hübschen Kulissen an
einem vorbei, während Hobby-Abenteurer ab und zu ein Monster mit
Armbewegungen aus dem Weg räumen und der Erzählung folgen.
„Durch das Zaubern mit den eigenen Händen ist man mehr ins Spiel
involviert, macht auch als langjähriger Fable-Fan neue Erfahrungen“, so
Brooks. Eine große spielerische Herausforderung ist das aber nicht.
Einerseits schade, andererseits ist das allerdings auch ganz praktisch, da
eine zu fordernde Steuerung dank Kinect nach stundenlangem Spielen in Sport
ausarten würde.
So wirkt der Trip durch die Welt Albion auf Spieler zunächst ungewöhnlich:
eher wie ein interaktiver Film, bei dem es hauptsächlich um eine lineare
Geschichte geht, in die der Spieler mit einbezogen wird. Ob sich wie von
den Entwicklern erhofft auch echte Zocker und Fans der epischen Vorgänger
für das neue Spielprinzip begeistern können, bleibt fraglich.
Für Kinect-Besitzer, die das Gerät bislang nur für Mini- und Sportspiele
genutzt haben, könnte Fable nun der seichte und unkomplizierte Einstieg in
die Welt der auf einer durchgehenden Story basierenden Spiele sein – ohne
den für viele so abschreckenden Controller.
„Fable: The Journey“ erscheint am 12. Oktober für Xbox 360 Kinect
25 Sep 2012
## AUTOREN
Nina Ernst
## ARTIKEL ZUM THEMA
Computerspiel „Geheimakte 3“: Frau sucht Mann zum Heiraten
Nina Kalenkows Verlobter ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Die Suche
führt die SpielerInnen von „Geheimakte 3“ durch ein unterhaltendes
Rätselabenteuer.
Spiel Darksiders II: Der Tod auf lauten Stiefeln
Im Spiel „Darksiders II“ versucht der apokalyptische Reiter Tod den Ruf
seines Bruders Krieg zu retten. Ein spektakuläres Action-Abenteuer mit
vielen Schätzen und Rätseln.
Serie Digitale Spiele, Teil 3: Der Krieg kommt nach Hause
Der 3. Weltkrieg tobt: Berlin, Hamburg, Paris und New York liegen in Schutt
und Asche. In "Call of Duty: Modern Warfare 3" muss man hollywoodreif alte
Welten zurückerobern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.