# taz.de -- Kommentar Wahl in Niedersachsen: Nicht in der eigenen Hand | |
> Der niedersächsische Ministerpräsident ist völlig den Stärken und | |
> Schwächen der Konkurrenz ausgeliefert. | |
Bild: Große Gefühle beim Wahlkampfauftakt: Alle lieben McAllister. | |
Aus eigener Kraft kann David McAllister es nicht schaffen. Das ist mehr als | |
betrüblich für einen Mann, der gern den Eindruck vermittelt, er würde viel | |
und das auch noch richtig machen. Bei der nächsten Landtagswahl in Januar | |
2013 indes ist der niedersächsische Ministerpräsident völlig den Stärken | |
und Schwächen der Konkurrenz ausgeliefert. | |
Zwar liegt die CDU in den Umfragen vor der SPD und McAllister selbst noch | |
deutlicher vor seinem SPD-Herausforderer Stephan Weil – eine Mehrheit indes | |
ist nicht in Sicht. Ohne den bei drei Prozent dümpelnden Koalitionspartner | |
FDP stehen McAllister und seine CDU einsam da. Weil indes darf sich | |
zusammen mit den Grünen einer Mehrheit in einem Drei-Fraktionen-Landtag in | |
Hannover sicher sein. | |
Und hier liegt die Unschärfe der Prognosen. Neben der FDP können auch Linke | |
und Piraten drinnen oder draußen sein. Bei fünf Fraktionen hätte auch | |
Rot-Grün keine Mehrheit, weitergehende Gedankenspiele wie Rot-Grün-Gelb, | |
Rot-Grün-Rot oder eine von den Piraten tolerierte rot-grüne | |
Minderheitsregierung sind Kaffeesatzleserei. | |
McAllister muss also auf die FDP hoffen oder auf einen Fünfer-Landtag, in | |
dem SPD und Grüne keine solide Mehrheit basteln können. Dann könnte McCDU | |
an der Macht bleiben – mit einem roten oder auch einem grünen | |
Juniorpartner. | |
McAllister hat es nicht in der Hand. Er ist in den Händen der anderen. | |
14 Oct 2012 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
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