# taz.de -- Wachschützer: Das kleinere Übel | |
> Wachschützer sind ein Weg, um die Sicherheit an Schulen zu gewährleisten. | |
Bild: Wachschutz an der Neuköllner Albert-Schweitzer-Schule. | |
Es lässt sich nicht leugnen: Schulen, die sich zunehmend nach außen, in | |
ihre Umgebung hinein öffnen sollen, haben ebenso zunehmend damit zu | |
kämpfen, dass diese Offenheit zu Problemen führt. Fremde Personen auf dem | |
Schulgelände sind von LehrerInnen umso schwieriger als zugangsberechtigt zu | |
identifizieren, je mehr sich beispielsweise Lehrkräfte oder AG-LeiterInnen | |
von Initiativen, Sportvereinen und Musikschulen an der Gestaltung des | |
Schulalltags beteiligen. Auch Eltern kennen die Sorge darum, dass ihren | |
Kindern in der schulischen Umgebung etwas passieren könnte, seit Fälle etwa | |
von Vergewaltigungen auf Schultoiletten die Öffentlichkeit schockierten. | |
Und es ist schockierend, dass so etwas passiert: dass Schule, in deren | |
Verantwortung Eltern ihre Kinder vertrauensvoll übergeben, kein garantiert | |
sicherer Ort sein kann. Vielleicht hat der Leiter des Neuköllner | |
Albert-Schweitzer-Gymnasiums deshalb recht, wenn er den Wachschutz mit dem | |
Hinweis darauf zur Normalität zu erklären versucht, dass ja auch andere | |
öffentliche Gebäude wie Bezirksämter oder Kliniken Pförtner oder gesicherte | |
Eingangsbereiche hätten. Die Aufregung über den Wachschutz, den es in | |
Berlin nur in Neukölln gibt, habe sich jedenfalls gelegt, sagt Stadträtin | |
Franziska Giffey. Doch sie sagt auch: „Unser Idealbild von Schule“ sei es | |
nicht, wenn Uniformierte vor der Tür stünden. | |
## Im Sinne der Sicherheit | |
Was heißt das nun? Sicherheitsprobleme an Schulen können auf | |
unterschiedliche Weise gelöst werden. Das hat Neukölln in der Zeit ohne | |
Wachschutz selbst ausprobiert und festgestellt. Der Wachschutz bleibt | |
dennoch eine davon. Das muss wohl akzeptiert werden – im Sinne der | |
Sicherheit der Kinder. | |
15 Oct 2012 | |
## AUTOREN | |
Alke Wierth | |
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