| # taz.de -- Kommentar Kita-Schulden: Kein böser Wille | |
| > Eltern prellen nicht aus Spaß oder Leichtsinn die Gebühren. Ein | |
| > Notfall-Budget der Stadt könnte hier unbürokratisch helfen. | |
| Bild: Weil Eltern nicht zahlen, haben Kitas hohe Verluste. | |
| Das Problem, säumige Gebühren einzutreiben, muss in Hamburg allein die Kita | |
| lösen, nicht etwa die städtische Verwaltung. Das liegt am Gutschein-System, | |
| das nach Marktprinzipien organisiert ist. Doch für die Lösung dieses | |
| sozialen Problems sollte sich der Senat verantwortlich fühlen. | |
| Eltern prellen nicht aus Spaß oder Leichtsinn die Gebühren. Vielmehr sind | |
| sogar die Mindestsätze von rund 30 Euro monatlich pro Kind viel Geld für | |
| Familien, die am Rande des Existenzminimums leben; dazu kommen all die | |
| Zukaufleistungen, etwa früher Englischunterricht. Kosten für | |
| Kinderbetreuung sind aber nicht mal im Hartz-IV-Satz enthalten. | |
| Die SPD geht hier im Prinzip in die richtige Richtung: mit der Abschaffung | |
| des Essensgeldes und den ab Herbst 2014 geplanten kostenlosen fünf Stunden | |
| Betreuung. Ob Wohlhabende beides brauchen, darüber lässt sich streiten. Und | |
| für Eltern mit geringem Einkommen sollte die Kita auch über diese fünf | |
| Stunden hinaus vollständig kostenfrei werden. | |
| Bis es so weit ist, sollten für Kita-Schulden andere Lösungen gefunden | |
| werden, als die zu zahlenden Beträge sogar noch in die Höhe zu treiben. | |
| Sonst besteht die Gefahr, dass sich Familien in Ketten von Ratenzahlungen | |
| verstricken. Ein Notfall-Budget der Stadt könnte hier ganz unbürokratisch | |
| helfen. | |
| 26 Oct 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Kaija Kutter | |
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