| # taz.de -- ATOMSTROM: Geschicktes Bauernopfer | |
| > Das AKW Brunsbüttel hätte nach dem ursprünglichen Atomkonsens 2013 | |
| > abgeschaltet werden sollen - es gar nicht erst wieder ans Netz zu. | |
| > bringen ist schmerzlich aber verschmerzbar | |
| Bild: Kühe können aufatmen: Wo heute das AKW Brunsbüttel steht, könnten sie… | |
| Ein geschickter Schachzug: Der mit Vorbehalten versehene Antrag des | |
| Energiekonzerns Vattenfall, das Atomkraftwerk Brunsbüttel stillzulegen, | |
| schwächt den politischen Druck, der seit dem Atomausstiegsbeschluss auf dem | |
| Unternehmen lastet. Auf der anderen Seite macht der Konzern nun selbst | |
| Druck auf die politisch Verantwortlichen. | |
| Der Atomausstieg ist beschlossene Sache, besiegelt von einer schwarz-gelben | |
| Bundesregierung und getragen von einem breiten gesellschaftlichen Willen. | |
| Dem kann sich ein Konzern wie Vattenfall, der auf das Wohlwollen seiner | |
| Kundschaft angewiesen ist, nicht entziehen. Das AKW Brunsbüttel hätte nach | |
| dem ursprünglichen Atomkonsens 2013 abgeschaltet werden sollen, es macht | |
| technisch Schwierigkeiten – es gar nicht erst wieder ans Netz zu bringen, | |
| ist schmerzlich, aber verschmerzbar. | |
| Anders sieht das mit dem AKW Krümmel aus, mit dem noch wesentlich mehr Geld | |
| verdient werden könnte. Auch stehen hier die Chancen, sich vor Gericht | |
| durchzusetzen, besser als im Falle Brunsbüttels. Die Chance, bei Krümmel | |
| zum Erfolg zu kommen, hat Vattenfall vorerst gewahrt. | |
| Stille Genugtuung dürfte die Konzern-Manager darüber erfüllen, dass sie mit | |
| dem Verweis auf ein notwendiges Endlager die Politik piesacken, die sie oft | |
| selbst gepiesackt hat. „Setzt das mal“, so lautet die Botschaft, „schön | |
| durch.“ | |
| 1 Nov 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Gernot Knödler | |
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