Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Freie Universität Berlin: Besetzer blockieren Studienordnung
> Studierende besetzen Sitzungssaal und verhindern auf diese Weise, dass
> eine umstrittene neue Studienordnung beschlossen wird.
Bild: "The Brain" - die schicke Bibliothek der FU.
Zunächst ist es kein ungewöhnliches Bild: Studentische Vollversammlung an
der Freien Universität (FU), der Hörsaal 1A ist voll, vorne hängen
Transparente. Es geht um die Einführung der Rahmenstudien- und
Prüfungsordnung, kurz RSPO. Eine solche Ordnung muss sich laut dem kürzlich
novellierten Berliner Hochschulgesetz jede Uni geben. Bereits im
Sommersemester gab es gegen den Entwurf an der FU großen Protest, am
Mittwoch soll die Ordnung im Akademischen Senat beschlossen werden.
Die anwesenden StudentInnen wollen das verhindern: „Die Ordnung führt zu
noch mehr Restriktion im Studium“, erklärt Mathias Bartelt, studentischer
Vertreter im Akademischen Senat. Besonders die Begrenzung der
Prüfungswiederholungen sowie die Regelung zur Anwesenheitspflicht werden
kritisiert und dass die Studenten nicht mitentscheiden können.
Nach der Vollversammlung ziehen rund 300 StudentInnen zum Henry-Ford-Bau,
wo die öffentliche Sitzung des Akademischen Senats stattfinden soll. „Mit
so vielen Leuten haben wir nicht gerechnet“, sagt Enis Wilmesmeier, der an
einem studentischen Gegenentwurf der RSPO mitgearbeitet hat.
Am Henry-Ford-Bau wird den Studierenden vom Wachschutz zunächst der Einlass
verwehrt. Über einen Hintereingang gelangt eine Gruppe dennoch in die
Räume, schließlich werden die Türen geöffnet. Die StudentInnen machen es
sich am Sitzungstisch bequem, einer ruft die „1. Sitzung des Freien
Akademischen Senats“ aus.
Präsident Peter-André Alt erklärt kurz darauf die Sitzung für abgesagt. Er
bietet stattdessen ein Gespräch mit den StudentInnen an. Doch das wird
abgelehnt: „Wir wollen Gespräche, aber nur in institutionalisierter Form,
etwa an einem runden Tisch“, erklärt Wilmesmeier. Er ist zufrieden: „Dass
Studierende den Sitzungssaal besetzt und die Sitzung verhindert haben, hat
eine hohe Symbolkraft.“
Wie geht es weiter? Die Studierenden wollen kommende Sitzungen „so lange
blockieren, bis wir in einen demokratischen Prozess eingebunden werden“.
Präsident Alt erwägt, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen – vom
Zeitdruck, unter dem die Uni angeblich steht, ist keine Rede mehr. MALENE
GÜRGEN
14 Nov 2012
## AUTOREN
Malene Gürgen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Proteste letztlich erfolglos: FU Berlin kriegt Prüfungsordnung
Der Akademische Senat der Freien Universität Berlin hat eine neue
Studienordnung verabschiedet. Proteste der Studierenden hatten dies neun
Monate lang verhindert.
Wahlen an der Freien Universität Berlin: Ein Kreuzchen für halbierte Hipster
Mit klar formulierten Forderungen wie "Kekse statt Konkurrenz" geht es auf
Stimmenfang. Bei den Wahlen an der FU gibt es viel Wahlkampf und wenig
WählerInnen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.