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# taz.de -- Konflikt am Gaza-Streifen: Israel setzt Luftangriffe fort
> International wächst die Besorgnis wegen der Eskalation im Gaza-Streifen.
> Die Raketenangriffe auf Israel und das Bombardement gehen derweil weiter.
Bild: Gaza-Stadt, unmittelbar nach dem Abschuss einer Rakete in Richtung Süd-I…
GAZA afp | Die Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der
radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas setzt sich fort: Nach
der gezielten Tötung des Hamas-Militärchefs flog Israel am Donnerstag den
zweiten Tag in Folge dutzende Luftangriffe auf den Gazastreifen, während
die palästinensische Seite zahlreiche Raketen auf den Süden Israels
abfeuerte. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas brach eine Europa-Reise ab.
Die israelische Luftwaffe flog nach eigenen Angaben seit Mittwochnachmittag
rund 150 Angriffe auf den Gazastreifen. Dabei wurden nach palästinensischen
Angaben bis Donnerstagmittag mindestens 15 Palästinenser getötet, darunter
mehrere Kinder und eine schwangere Frau. Mehr als 110 Palästinenser wurden
verletzt. Militante Palästinenser feuerten derweil rund 250 Raketen
Richtung Israel ab. In Kirjat Malachi im Süden Israels starben drei
Israelis, als eine Rakete ein Wohnhaus traf. Fünf weitere Menschen wurden
bei dem Angriff verletzt.
Tausende Palästinenser nahmen am Donnerstag an der Beisetzung des
Hamas-Militärchefs Ahmed al-Dschabaari in Gaza teil. In ganz Israel wurde
die Polizei aus Furcht vor Anschlägen in erhöhte Alarmbereitschaft
versetzt. In einem Sicherheitsabstand von 40 Kilometern von der Grenze zum
Gazastreifen blieben die Schulen geschlossen. Polizeichef Micky Rosenfeld
sprach von einer „sehr ernsten Lage“.
## Militärkonvois an der Grenze
An der Grenze zum Gazastreifen waren israelische Kampfjets, Militärkonvois
und gepanzerte Bulldozer zu sehen. Der israelische Innenminister Elie
Jischai betonte, Israel behalte sich den Einsatz von Bodentruppen im
Gazastreifen vor. Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einer
möglichen „Ausweitung des Einsatzes“, der unter dem Namen „Pfeiler der
Verteidigung“ läuft.
Der UN-Sicherheitsrat beriet in einer Dringlichkeitssitzung über die Lage
in Nahost. Eine von arabischen Staaten geforderte Verurteilung Israels
blieb dabei aus. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Susan
Rice, betonte dagegen Israels Recht zur Selbstverteidigung. US-Präsident
Barack Obama und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon telefonierten wegen der
angespannten Lage mit Netanjahu und mit Ägyptens Präsident Mohammed Mursi.
Mursi warnte in einer kurzen Fernsehansprache, die israelischen Angriffe
drohten die gesamte Region zu destabilisieren. Die ägyptische Regierung
forderte die USA auf zu intervenieren, um der "israelischen Aggression
gegenüber dem palästinensischen Volk" Einhalt gebieten.
## Tragödie großen Ausmaßes
Palästinenserpräsident Abbas brach angesichts der Lage vor Ort eine
Europa-Reise ab und wollte noch am Donnerstag nach Ramallah zurückkehren.
Am Samstag will er nach Angaben eines Sprechers an einer
Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga in Kairo teilnehmen.
Die Parlamentarierversammlung des Europarats zeigte sich „zutiefst
beunruhigt“: Die internationale Gemeinschaft dürfe nicht tatenlos zusehen,
während sich eine „Tragödie großen Ausmaßes“ entwickele. Russland
verurteilte die „unangemessenen“ Luftangriffe auf den Gazastreifen ebenso
wie die palästinensischen Raketenangriffe auf Israel.
Der britische Außenminister William Hague verurteilte die Hamas als
„Hauptverantwortlichen“ für die Eskalation. Doch auch Israel müsse alles
tun um Spannungen zu reduzieren und zivile Opfer zu vermeiden, erklärte
Hague.
15 Nov 2012
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