| # taz.de -- Kommentar Muslime im Wahlkampf: Umschalten auf Charme | |
| > Vor der Landtagswahl in Niedersachsen verkündet die CDU, dass sie künftig | |
| > auf den Dialog mit Muslimen und ihren Verbänden setzen will. | |
| Bild: Schünemann hält an verdachtsunabhängigen Moscheekontrollen fest: Mosch… | |
| Zwei Monate vor der Landtagswahl in Niedersachsen sind Muslime und ihre | |
| Verbände voll in der Parteienpolitik angekommen: Bei den Grünen sitzen | |
| Verbandsvertreter neben Landtagsabgeordneten, wenn die Antwort auf eine | |
| große Anfrage zu muslimischen Leben in Niedersachsen der Presse vorgestellt | |
| wird. Bei der SPD sind sie dabei, wenn Doris Schröder-Köpf als | |
| Integrationsbeauftragte für den Fall eines Wahlsiegs präsentiert wird. | |
| Und selbst in der CDU scheint man das Potenzial der mehreren hunderttausend | |
| WählerInnen muslimischen Glaubens entdeckt zu haben und auf Charmeoffensive | |
| umzuschalten. Hier steht zwar Innenminister Uwe Schünemann (CDU) nach wie | |
| vor zu Vorstößen wie verdachtsunabhängigen Moschee-Kontrollen und der | |
| Islamisten-Checkliste, wie nicht zuletzt die Grünen-Anfrage ergibt. Eine | |
| Neuauflage aber ist auf ungewiss verschoben, im Wahlkampf schiebt man | |
| andere Gesichter nach vorne. | |
| Der Besuch von Ministerpräsident David McAllister und | |
| Integrationsministerin Aygül Özkan (beide CDU) in der Ditib-Gemeinde in | |
| Garbsen etwa ist groß angekündigt. Dass der Dialog mit den Verbänden „auch | |
| in Zukunft vertrauensvoll fortgesetzt wird“, ist laut Einladung die | |
| „Botschaft“, die sie verkünden wollen. Ganz so weit, Muslime auch | |
| tatsächlich für sich sprechen zu lassen, ist man in der CDU dann offenbar | |
| doch noch nicht. | |
| 26 Nov 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Teresa Havlicek | |
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