Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Rettungsplan für Stadtteilschulen: Mathe statt Klettern
> Schulsenator Ties Rabe (SPD) lässt die Stadtteilschulen weiter
> entwickeln. Dafür möchte er sogar Geld in die Hand nehmen.
Bild: Sollen auch den Bildungshunger der Kinder besser stillen: Stadtteilschule…
Weiterentwickeln und stärken will Schulsenator Ties Rabe (SPD) die erst vor
drei Jahren ins Leben gerufene Stadtteilschule. Dafür hat er eine
Arbeitsgruppe mit sechs Untergruppen und insgesamt 35 Behördenmitarbeitern
und Schulleitern eingesetzt. Bis Mai 2013 soll sie die mit der neuen
Schulform verbundenen Chancen „ausbauen“ und „bekannter machen“, so Rab…
Mehr als jeder zweite Schüler in Hamburg – etwa 53 Prozent – besucht die
neue, aus den ehemaligen Gesamtschulen sowie Haupt und Realschulen
hervorgegangene Schulform. Von den nackten Zahlen her bietet sie Vorteile:
Da die Klassen kleiner sind, ist das Verhältnis von Lehrern zu Schülern mit
8:100 besser als an den Gymnasien (6,6:100). Und bis zum Abitur lassen die
Stadtteilschulen ein Jahr mehr Lernzeit. Die Schulen mit eigener Oberstufe
haben sich von 23 auf 46 verdoppelt.
Doch der Alltag an etlichen Schulen sieht weniger gut aus: Der taz liegt
ein Brief von 15 Schulleitern aus Wilhelmsburg vor, die vor
„Bildungsnotstand“ und einem „Deichbruch“ auf der Elbinsel warnen. Die
„Lernausgangslagen“ seien sehr schwach, schon in die Grundschulen käme fast
die Hälfte der Kinder mit einem Lernrückstand von zwei Jahren, was sich
nicht mehr aufholen lasse. Hinzu komme, dass die vorgeschriebene Inklusion
– also die gemeinsame Beschulung unterschiedlicher Bildungsstände – allein
von den Stadtteilschulen bewältigt werden müsse.
Senator Rabe räumt ein, dass „einige Stadtteilschulen in einer schwierigen
Lage“ seien. Hier sollten die AGs Vorschläge entwickeln. Denkbar wäre etwa
ein „Unterstützungs-Expertenpool“. Auch könnten diese Schulen personell
besser ausgestattet werden, wofür durchaus finanzieller Spielraum da sei.
Überlegt werde auch, wie man die besten Kräfte für diese Schulen gewinne.
Der Stadtteilschul-Ausbau zu Ganztagsschulen solle durch eine „Blaupause“
konzeptionell unterstützt werden: Ziel sei nachhaltiges Lernen ohne
Überforderung, das mehr Schülern zu höheren Abschlüssen verhilft. Dafür
will Rabe die 11. Klasse als „Brücke zur Oberstufe“ in den Blick genommen
sehen: „Dort sind viele Schüler, die als erste in ihrer Familie Abitur
machen.“ Sie bräuchten mehr Förderung und Unterstützung – auch in der
Ganztagsschule. „Statt Klettern“, so Rabe, „könnte es eine Stunde mehr
Deutsch oder Mathe geben.“
Die Grünen-Abgeordnete Stefanie von Berg merkt an, dass Rabe erst im
vergangenen Jahr das für solche Fragen zuständige Grundsatzreferat
Stadtteilschule abgeschafft habe. Da sei es gut, dass er nun „kleinlaut
eine Kehrtwende“ vollziehe.
10 Dec 2012
## AUTOREN
Kaija Kutter
## ARTIKEL ZUM THEMA
Grünen-Vorschlag: Gymnasien sollen abgeben
Weil an einigen Stadtteilschulen wegen der Inklusion Notstand herrscht,
beantragen Grüne einen 13-Millionen-Fonds, den auch die Gymnasien bezahlen
müssten.
Zweigliedriges Schulsystem: Die neue Elite
Lange galten Gesamtschulen als Relikte der 70er Jahre. Doch im neuen
zweigliedrigen System erleben sie einen Boom. Doch für alle sind sie längst
nicht mehr.
Gymnasium oder Stadtteilschule?: Schulwahl mit Hindernissen
Schulweglänge, Geschwisterregelung und Elternwillen bestimmen darüber, an
welche weiterführende Schule Viertklässler wechseln. Ein Parcours mit
vielen Hürden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.