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# taz.de -- Kommentar Elbphilharmonie: Zu fair, um wahr zu sein
> Das Angebot wirkt zu fair, um wahr zu sein. Das liegt vor allem daran,
> dass das Papier alles konkterkariert, was Hochtief bisher in puncto
> Elbphilharmonie geboten hat.
Bild: Jetzt soll's auf einmal doch gehen: Die Stadt Hamburg und der Baukonzern …
Es ist ein bizarres Hamburger Déjà-vu-Erlebnis: Ein strahlender
Bürgermeister und eine markig redende Kultursenatorin verkünden, ein so
betörendes Angebot habe Elbphilharmonie-Baukonzern Hochtief noch nie
gemacht und jetzt werde alles gut. Abgesehen davon, dass es Happy Ends nur
im Märchen gibt, wirkt das Angebot in der Tat zu fair, um wahr zu sein.
Das liegt vor allem daran, dass dieses Papier so ziemlich alles
konterkariert, was Hochtief bisher in puncto Elbphilharmonie bot. Da gab es
gebrochene Versprechen, Verzögerungen und kleinteilige Rechtshändel, an
denen die Übernahme durch den spanischen Konkurrenten ACS nichts geändert
hat.
Auch die Taktik, in letzter Minute Teil-Zugeständnisse zu machen, um
Sanktionen zu verhindern, ist nicht neu. Und jetzt also diese totale
Verantwortungsübernahme: Sie ergibt weder psychologisch noch dramaturgisch
Sinn, und logisch ist diese Wende auch nicht.
Denn an sich galt als ausgemacht, dass die Kündigung Hochtief billiger käme
als der Weiterbau. Warum Hochtief jetzt darum bettelt, bauen zu dürfen, ist
– jenseits des Geld-Inputs – nicht erklärlich.
Reputation als Motiv scheidet auch aus. Denn dass sich der Konzern in
Sachen Elbphilharmonie nicht ums Image schert, hat er oft bewiesen. Steht
also zu befürchten, dass dies eine neue Hinhalte-Variante ist. Und dass die
Hochtief-Manager einen so weitreichenden Vertrag niemals unterzeichnen
werden.
16 Dec 2012
## AUTOREN
Petra Schellen
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Poker um Elbphilharmonie: Letzte Chance für Hochtief
Elbphilharmonie-Baukonzern überrascht die Stadt Hamburg mit einem
weitreichenden Angebot zum Weiterbau. Sollte sich hieraus kein
verbindlicher Vertrag ergeben, kündigt die Stadt Ende Februar.
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