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# taz.de -- Räder auf Glatteis: Salz gibts nur für Autos
> Trotz Großeinsätzen der Stadtreinigung blieben viele Radwege schwer
> befahrbar - weil dort kein Salz gestreut wird.
Bild: Streuen auf Nebenstraßen nur mit Kies: Hamburger Räumfahrzeuge.
Der Winterdienst auf den Hamburger Radwegen ist in die Kritik geraten. Das
Hauptproblem: Radwege und Nebenstraßen, über die die Velorouten quer durch
die Stadt führen, werden zwar mit Kies gestreut aber nicht gesalzen. Oft
reicht das nicht, um sie befahrbar zu machen.
Schneefall und Minustemperaturen hatten in den vergangenen Wochen das
Radfahren auf vielen Wegen schwierig gemacht – auch auf weiten Teilen des
Vorrangnetzes in der inneren Stadt, Harburg und Bergedorf, das die
Stadtreinigung passierbar halten soll. Die meisten dieser Wege seien nicht
geräumt worden, kritisierte der Radlerklub ADFC. Und der Blogger Stefan
Warda dokumentierte detailliert, wo der Winterdienst zu wünschen übrig
ließ.
Die Stadtreinigung teilte der taz dagegen mit, sie habe auf allen monierten
Strecken den Winterdienst geleistet – bis auf den Radfahrstreifen in der
Hochallee, der aufgrund einer Verwechslung nicht geräumt worden sei. Auf
den Radwegen des Vorrangnetzes streute die Stadtreinigung am 9. und 11.
Dezember mit Kies. Salz wird dort aus Gründen des Umweltschutzes ebenso
wenig ausgebracht wie auf den Nebenstraßen, durch die die Velorouten – die
Hauptstrecken des Radverkehrs – führen.
„Das für die Zusatzstrecken zugelassene Streumittel Kies ist für den
Einsatz auf von Fahrzeugen befahrenen Straßen sehr bedingt geeignet“, räumt
die Stadtreinigung ein. Die Autos verdichten den Schnee zu Eis. Der Kies
reicht nicht, um das abzustumpfen. Mit Streusalz muss sich die
Stadtreinigung aber zurückhalten: „Der Einsatz von Tausalz oder
tausalzhaltigen Mitteln ist nur auf Fahrbahnen zulässig und dort so gering
wie möglich zu halten“, heißt es im Hamburgischen Wegegesetz.
Bei den Radwegen auf Bürgersteigen ändert der Kies nichts daran, dass sich
die Räder durch Schnee und Matsch wühlen müssen. Die Radwege seien bei
Nacht und Schnee häufig schwer zu erkennen, so Stadtreinigung. Dabei
handele es sich aber um „Anlaufprobleme“. Bereits vereiste Radwege könnten
jedoch nicht geräumt werden.
Die Umweltbehörde sieht beim Winterdienst für Radler noch
Optimierungsbedarf. Sie arbeite daran und führe entsprechende Gespräche mit
der Stadtreinigung, teilte sie mit.
Wegen des Zweirichtungsradwegs auf der Kennedybrücke verweist die
Stadtreinigung darauf, dass die Umweltbehörde nur eine einspurige Räumung
beauftragt habe. Wie an der Alster räume sie aber die Wege auf beiden
Straßenseiten. Ein Spezialproblem gab es dort vor dem Konsulat der USA: Aus
Sicherheitsgründen verbaten sich die Amerikaner hier Räumfahrzeuge. Die
Stadtreinigung suchte kurzfristig Leute, die von Hand streuten.
17 Dec 2012
## AUTOREN
Gernot Knödler
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