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# taz.de -- Repression hilft niemandem: Frontal-Angriff auf Frauen
> Eine Abschaffung des Prostitutionsgesetz führt Sexarbeiterinnen zurück in
> die Illegalität.
Bild: Auch ohne Prostitutionsgesetz geordnet: traditionelle Prostitution in der…
Es gibt sie natürlich: die Fälle, in denen Frauen unter falschen
Voraussetzungen angelockt werden und erst am Ziel merken, dass sie einer
Schlepperbande zum Opfer gefallen sind. Viele von ihnen sind dann
sexualisierter Gewalt ausgesetzt – was ja gerne als Zwangsprostitution
bezeichnet wird. Dass sowas passiert, soll nicht geleugnet werden.
Es gibt aber auch noch die EU-Osterweiterung: Ihr sei Dank, werden Frauen
in Rumänien oder Bulgarien von skrupellosen Organisationen in Transporter
gesetzt und gen Westen gekarrt. Müssen nirgends ihre Pässe zeigen und
werden dann in Deutschland gezwungen, einige Monate lang der Prostitution
nachzugehen. Ihre Familien, manchmal auch nur die Kinder, bleiben zurück in
der Heimat – als Faustpfand, damit die Frauen auch wiederkommen und das
Geld abliefern.
Alles empörend, alles verdammenswert – aber kein Resultat des von Rot-Grün
im Jahr 2002 verabschiedeten Prostitutionsgesetzes. Daher ist die Forderung
nach der Abschaffung des Gesetzes, so dass Prostitution wieder illegal
wäre, ein Frontal-Angriff auf die Frauen, die Sexarbeit leisten – ob
freiwillig oder aus blanker wirtschaftlicher Not.
Ob seit 2002 oder davor: Repression und Illegalisierung haben noch nie
irgendwem weitergeholfen.
20 Dec 2012
## AUTOREN
Kai von Appen
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