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# taz.de -- Mitreden, obwohl ich keine Ahnung habe: Was geht „zwischen den Ja…
> Weihnachten ist vorbei, Silvester noch nicht da, es ist nichts los. 10
> schlaue Sätze darüber, was es mit der Zeit „zwischen den Jahren“ auf si…
> hat.
Bild: Nichts los. Da sollte man wenigstens wissen, warum.
„Der Papst ist schuld!“ Kann man immer sagen. Stimmt auch hin und wieder.
Tatsächlich schob die katholische Kirche im Mittelalter wild den
Jahresanfang hin und her, weshalb eine Lücke zwischen dem Ende des alten
und dem Beginn des neuen Jahres mit ein paar Tagen zwischen den Jahren
gestopft werden musste.
„Jesus ist schuld!“ Jupp. Ursprünglich feierten die Christen den 6. Januar
als Erscheinung des Gottessohns, Papst Liberius setzte 354 den 25. Dezember
als Geburtstag des Heilands fest. Später gefiel es der heiligen Mutter
Kirche, den 25. auch noch zum Jahresanfang zu erklären. Die Folge: Chaos,
Schwermut, dieser Text.
„Zwischen den Jahren meint also die Zeit zwischen der alten und der neuen
Geburtstagsparty des Messias?“ Genau.
„Hat das nicht auch etwas mit dem Julianischen und dem Gregorianischen
Kalender zu tun?“ Klugscheißerfrage. Kurze Antwort: Ja. Die lange Antwort
interessiert eh keinen.
„Die Katholiken nennen diese Zeit ja auch Decamerone.“ Kann man im Zustand
fortgeschrittener Trunkenheit schon mal bringen. Falls auf der
Silversterparty allerdings ein adretter Student der Theologie bezirzt
werden soll, besser Dodekahemeron sagen.
„Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr haben schon manchen
um die Besinnung gebracht.“ Wann hätte Ringelnatz je geirrt?
„Pyrotechnische Gegenstände der Kategorie 2 dürfen in der Zeit vom 2.
Januar bis 30. Dezember nur durch Inhaber einer Erlaubnis […] verwendet
(abgebrannt) werden. Am 31. Dezember und 1. Januar dürfen sie auch von
Personen abgebrannt werden, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.“
Rumballern nur an Silvester und Neujahr? Nur von Volljährigen? Ach, erste
Verordnung zum Sprengstoffgesetz, wann bist du geboren? 1977! Über 30 und
noch so naiv.
„Aua, meine Augen!“ Siehste.
„Meine Hände, meine Hände!“ Q. e. d.
„Einen guten Rutsch ins neue Jahr.“ Menschen, die auch „zum Bleistift“
sagen, vermuten hinter diesem Ausspruch den Wunsch, jemand möge im Winter
ausgleiten und aufs Popöchen fallen. Nichts dergleichen: Rutsch hieß früher
nichts weiter als Reise oder Fahrt.
29 Dec 2012
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