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# taz.de -- was fehlt ...: ... der Vorsatz
> Mit dem Rauchen aufhören, Gewicht abnehmen, ein besserer Mensch werden:
> Wo kommt eigentlich dieser Vorsatz-Manie her.
Der Vorsatz hat keinen guten Klang: Mit Vorsatz gehandelt zu haben, wird
einem meist im Gericht vorgeworfen. Auch die guten Vorsätze haben immer den
unangenehmen Beigeschmack von Schuld und Sühne - nicht zuletzt, weil sie zu
90 Prozent gebrochen werden. Woher der Brauch kommt, sich im neuen Jahr
eine Änderung des Verhaltens vorzunehmen, ist unklar.
Am wahrscheinlichsten ist ein christlicher Ursprung, wie bei vielen
Festtagsbräuchen - immerhin stammt das Wort Silvester vom Namenstag des
Papstes Silvester (lateinisch für "Waldmensch"), der am 31. Dezember 335
starb. Möglicherweise sind die guten Vorsätze also eine katholische
Erfindung: Die Sünden werden vergeben, aber nur, wenn man Besserung gelobt.
Die Wortherkunft der guten Vorsätze ist leichter zu bestimmen: Die Wurzel
des Guten liegt im germanischen "goda" (passend, geeignet), das sich im 8.
Jahrhundert zu "guot" (Besitz, Vermögen) weiterentwickelte. Vorsätze hießen
im Mittelhochdeutschen "vürsaz" (Vorhaben, Absicht) und sind vom
althochdeutschen "sezzen" (aufstellen, festlegen) abgeleitet, welches
wiederum vom germanischen "set-ja" (sitzen) abstammt.
Was man gut findet, also was einem gerade "passt", kann morgen schon wieder
stören, wie es mit den guten Vorsätzen meist ist. Schöner als das
säuerlich-christliche Bekenntnis zur Besserung wäre es ohnehin, die Tabula
rasa des neuen Jahres zu nutzen, um den in einigen Kulturen verbreiteten
Brauch zu praktizieren, allen Streit und Ärger des vergangenen Jahres zu
vergessen, alle Schuld zu erlassen, alle Fehler zu vergeben - ohne
Gegenleistung. Wäre das nicht mal ein guter Vorsatz? (WENK)
1 Jan 2013
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was fehlt...
Neujahr
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