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# taz.de -- Kommentar Fehmarnbelt: Größenwahn der Technokraten
> Nicht alles, was machbar ist, darf gemacht werden. Die Sinnfrage heißt:
> Wem nützt das? Sie unterscheidet zwischen Sinn und Unsinn. So einfach ist
> das.
Bild: Soll 2020 Realität sein: das deutsche Ende des geplanten Tunnels unter d…
Die Einschläge kommen näher. Je länger die Debatte über eine feste Querung
des Fehmarnbelt dauert, um so unwahrscheinlicher erscheint es, dass daraus
je etwas wird. Das einzige verbliebene Argument der Befürworter ist
technokratischer Größenwahn. Die beiden wesentlichen Fragen des Projekts
sind indes weiterhin unbeantwortet: Wem nützt das? Und wer zahlt dafür?
Der Tunnel in der Ostsee würde die Fahrzeit zwischen Hamburg und Kopenhagen
mit Auto oder Zug um gut eine Stunde verkürzen. Manche halten das für eine
großartige Vision, andere für den Rest des Asphaltwahns vergangener
Jahrzehnte. Einige beschwören den ungehemmten Warenverkehr zwischen Nordkap
und Gibraltar, andere befürchten genau den.
Wenn schon der Nutzen zweifelhaft ist, stellt sich umso mehr die Frage nach
der Finanzierung. In Dänemark ist bereits klar, dass der Steuerzahler
nachträglich zur Kasse gebeten werden muss. Zudem ist ein Zuschuss von der
EU noch immer nicht in Sicht. Und auch auf norddeutscher Seite wachsen die
Kosten weiter.
Klar ist hingegen, dass das Projekt weder ökologisch noch ökonomisch zu
rechtfertigen ist. Es lockt umweltfeindliche LKW-Verkehre an, es gefährdet
die Urlaubsorte auf Fehmarn und an der Lübecker Bucht.
Nicht alles, was machbar ist, darf gemacht werden. Die Sinnfrage heißt: Wem
nützt das? Sie unterscheidet zwischen Sinn und Unsinn. So einfach ist das.
6 Jan 2013
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
Fehmarnbelt
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