# taz.de -- Sonntagsspiele Fussball-Bundesliga: Augsburg meldet sich zurück | |
> Der FC Augsburg kann doch noch siegen, zum Rückrundenstart gab es ein 3:2 | |
> bei Aufsteiger Düsseldorf. Zuvor hatten sich Nürnberg und der Hamburger | |
> SV 1:1 getrennt. | |
Bild: Geht doch: Die Augsburger Koo und Mölders freuen sich | |
NÜRNBERG/DÜSSELDORF dpa | Doppel-Torschütze Sascha Mölders lässt den FC | |
Augsburg im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga wieder hoffen. Beim 3:2 | |
(2:0)-Erfolg in Düsseldorf beendete der Tabellenvorletzte zum | |
Rückrundenauftakt seine Misserfolgsserie und feierte den ersten | |
Auswärtssieg seit neun Monaten. Mölders, der unmittelbar vor Spielbeginn | |
seine Vertragsverlängerung bis 2015 bekanntgegeben hatte, traf am Sonntag | |
in der 40. und 71. Minute - jeweils begünstigt durch schlimme Patzer in der | |
Hintermannschaft von Fortuna Düsseldorf. | |
Der Koreaner Ja-Cheol Koo war zum 2:0 erfolgreich (45.). Den insgesamt | |
enttäuschenden Gastgebern gelangen vor 40.623 Zuschauern unter dem | |
geschlossenen Stadiondach nur noch das 1:3 und 2:3 durch Stefan Reisinger | |
(73./90.+1). Die Mannschaft des Augsburger Trainers Markus Weinzierl bleibt | |
mit 12 Zählern zwar auf dem 17. Platz, verkürzte aber den Rückstand auf den | |
Relegationsplatz auf einen Zähler. Mit ihrer mutigen und couragierten | |
Spielweise verdienten sich die Gäste die drei wichtigen Punkte im Kampf um | |
den Klassenerhalt. | |
Zum ersten Mal in der Düsseldorfer Bundesliga-Geschichte blieb das Dach | |
über der Arena geschlossen. Nachdem es den ganzen Tag über geschneit hatte | |
und eine Stunde vor dem Spiel auch noch Eisregen einsetzte, wurde das seit | |
Tagen geschlossene Dach gar nicht erst geöffnet. Der neu verlegte Rasen war | |
in bestem Zustand, so dass sich von Beginn an ein abwechslungsreiches Spiel | |
entwickelte. | |
Die überraschend offensiven Gäste hatten durch Mölders die erste Chance. | |
Der Angreifer setzte sich gegen die Düsseldorfer Hintermannschaft durch, | |
scheiterte aber an Fortuna-Torwart Fabian Giefer (8.). „Ich freue mich nun | |
auf die Rückrunde, in der wir den Klassenerhalt schaffen wollen“, hatte | |
Mölders zuvor in der Pressemitteilung des Vereins erklärt – und dann Taten | |
folgen lassen. | |
## Schwerer Patzer von Giefer | |
Bei der Augsburger Führung nutzte der 27-Jährige einen schweren Patzer von | |
Giefer und eine offenkundige Kommunikationspanne zwischen dem Torwart und | |
Verteidiger Juanan. Nach einem langen Ball köpfte der Spanier zurück zu | |
Giefer, der den Ball durch die Beine rutschen ließ. Mölders musste nur noch | |
einschieben zu seinem fünften Saisontreffer. | |
Die einzige Düsseldorfer Möglichkeit in den ersten 45 Minuten vergab | |
Kapitän Andreas Lambertz (22.), der weit über das Tor schoss. Ansonsten | |
beeindruckten vor allem die Gäste. Das Team von Trainer Weinzierl ging | |
frech und mutig im Spiel nach vorn zu Werke – und wurde kurz vor der Pause | |
durch den Koreaner Ja-Cheol Koo belohnt. | |
Nach dem Wechsel wachten die Gastgeber etwas auf. Fortuna-Trainer Norbert | |
Meier brachte den leicht angeschlagenen Dani Schahin und Neuzugang Robert | |
Tesche. Zählbares gab es zunächst aber nicht zu bejubeln für die | |
Düsseldorfer Anhänger. Umso bemerkenswerter die tapfere Gegenwehr des | |
personell so gebeutelten Tabellenvorletzten. Insgesamt standen neun Spieler | |
wegen Verletzungen, Sperren oder des Afrika-Cups nicht zur Verfügung. Doch | |
sowohl der 35 Jahre alte Österreicher Alexander Manninger als | |
Simon-Jentzsch-Ersatz im Tor als auch der koreanische Zugang Don-Wong Ji | |
machten ihre Sache gut. | |
Adam Bodzek per Freistoß (59.) und Juanan (66.) vergaben gute Düsseldorfer | |
Torchancen - doch dann schoss Giefer ungeschickt Mölders an, von dessen | |
Körper der Ball zum 3:0 ins Tor trudelte. Mehr als die beiden Tore durch | |
Reisinger gelang der Fortuna nicht mehr. | |
Der erste Punktgewinn als Bundesligacoach ließ Michael Wiesinger etwas die | |
Orientierung verlieren. Von einem Fernsehinterview wurde der 40-Jährige | |
nach dem 1:1 (0:0) seines 1. FC Nürnberg gegen den Hamburger SV zum | |
nächsten gescheucht; kurz darauf musste er schon los zum Flieger in | |
Richtung Düsseldorf, wo sich am Montag die Trainer der 18 | |
Fußball-Erstligisten mit Joachim Löw treffen. | |
„Schön, dass ich zu meinem Einstand ein positives Ergebnis mitnehmen kann“, | |
meinte Wiesinger kurz angebunden – ließ aber keinen Zweifel daran, dass er | |
der Chef im neuen FCN-Gespann mit Armin Reutershahn ist. Nach dem | |
überraschenden Abschied von Dieter Hecking um Weihnachten hatte der FCN | |
spontan die Doppellösung installiert. | |
## Thorsten Fink ist nicht zufrieden | |
Tomas Pekhart bewahrte das Duo mit seinem Ausgleichstor in der 75. | |
Spielminute vor einem Fehlstart – und sorgte am Sonntagabend auch dafür, | |
dass der Club seinen komfortablen Acht-Punkte-Vorsprung zu den | |
Abstiegsplätzen aufrecht erhielt. Der HSV ließ sich auf seinem angepeilten | |
Weg mit dem Reiseziel Europacup-Plätze stattdessen schon im ersten Spiel | |
nach der Winterpause aufhalten. „Wir haben zwar unser Minimalziel mit dem | |
Punktgewinn hier erreicht, aber zufrieden bin ich trotzdem nicht“, bekannte | |
HSV-Trainer Thorsten Fink zwiegespalten. | |
Vor 42.601 Zuschauern im Nürnberger WM-Stadion war Finks Team durch Artjoms | |
Rudnevs (70.) erst spät in Führung gegangen. Der Lette hatte damit die | |
starke Phase der Hanseaten nach Wiederanpfiff belohnt, in der die Gäste | |
Nürnberg klar beherrscht hatten. „In der zweiten Halbzeit haben wir ein | |
sehr gutes Spiel gemacht, nachdem in der ersten wenig geklappt hat“, sagte | |
Fink. Der wiedergenesene Rafael van der Vaart fand für den spielerisch | |
kläglichen Hamburger Start noch deutlichere Worte: „Die erste Halbzeit war | |
ganz schlecht. So gewinnt man kein Bundesliga-Spiel.“ | |
Schon mit ihrer Aufstellung hatten Wiesinger und Reutershahn bei ihrem | |
FCN-Debüt überrascht. Neben dem angeschlagenen Markus Feulner verzichteten | |
sie bis kurz vor Schluss auch auf Hiroshi Kiyotake, der den Club in der | |
Hinrunde teils im Alleingang zu Erfolgen geführt hatte. Vielleicht auch | |
deshalb wollte zunächst abgesehen von einer Chance durch Robert Mak (2.) | |
nicht all zu viel gelingen – und zwar auf beiden Seiten. | |
## Wenig durchdachte Aktionen | |
Durchdachte Aktionen waren kaum mehr zu sehen, die Hamburger Offensive fand | |
in der ersten Halbzeit kaum statt. Die Stars Rafael van der Vaart, der in | |
den letzten vier Hinrunden-Spielen gefehlt hatte, und Heung-Min Son wussten | |
sich kaum in Szene zu setzen. Stattdessen kam der Club kurz vor der Pause | |
noch zu zwei Gelegenheiten. Nach einem Freistoß köpfte Hanno Balitsch den | |
Ball über das Tor (37.), kurz darauf setzte Mak freistehend vor HSV-Keeper | |
René Adler den Ball neben das Tor (43.). | |
Nicht viel, aber immer noch mehr als der HSV zu bieten hatte: Erst vier | |
Minuten vor der Pause hatte Finks bis dato enttäuschende Mannschaft in | |
Person von Dennis Diekmeier überhaupt das erste Mal aufs Tor geschossen. | |
Nach der Pause wurde der HSV aktiver und kam auch zu ersten guten | |
Torchancen. Nach Flanke von Per Ciljan Skjelbred köpfte Artjoms Rudnevs den | |
Ball drüber (57.). Sieben Minuten später war es Marcell Jansen, der mit | |
einem 18-Meter-Schuss das Ziel knapp verfehlte (64.); kurz darauf wäre | |
FCN-Verteidiger Javier Pinola bei einer missglückten Rettungsaktion fast | |
ein Eigentor unterlaufen. Sein Kopfball ins Toraus streifte noch den | |
Außenpfosten. So war das Führungstor durch Rudnevs fast folgerichtig – doch | |
der Club hatte eine schnelle Antwort parat, als Pekhart aus fünf Metern zum | |
letztlich verdienten 1:1 traf. | |
20 Jan 2013 | |
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