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# taz.de -- Kommentar Dorfschulen-Streit: Unbequeme Ansagen
> Wenn die demographischen Prognosen stimmen, wird das Land nicht jeden
> Dorfschul-Standort halten können.
Bild: Demonstrierten für ihre Dorfschulen vor dem Kieler Landtag: Besorgte Elt…
Sie wollen, dass die Schule im Dorf bleibt, dass kurze Beine kurze Wege
haben. Das, was das Netzwerk der Dorfschulen in Schleswig-Holstein fordert,
klingt sympathisch und unterstützenswert. Eine nahe Schule ist ohne Frage
wertvoll für die Schüler, eine Schule im Ort ist natürlich ein starkes
Argument für Dörfer, die gegen die Landflucht kämpfen und versuchen, neue
Bewohner zu gewinnen – am besten dringend benötigte Fachkräfte wie Ärzte.
Doch die bittere Wahrheit ist: Man wird perspektivisch nicht jede Schule
halten können. Wenn die demographischen Prognosen stimmen, wird es im
ganzen Land deutlich weniger Schüler geben und besonders bemerkbar wird das
in den ländlichen Gegenden sein. Wenn jede Schule im Land ein ähnliches
Grundangebot haben soll, wird es für das klamme Schleswig-Holstein nicht
bezahlbar sein, jeden Standort zu halten.
Der Konflikt geht also weit über die beiden Dithmarscher Schulen hinaus.
Deswegen ist es konsequent, dass das Netzwerk die Debatte ins Land trägt.
Es sollte dabei nicht nur um die einzelnen Schulen gehen und die Frage, ob
Grundschülern frühmorgendliche Fahrerei zugemutet werden kann, sondern wie
viel. Angesichts der Prognosen braucht es klare, ja unbequeme, Ansagen und
Planungen von Landesregierung und Regionalpolitik. Solange es diesen Plan
nicht gibt, sollte es keine vorschnellen Schulschließungen geben.
27 Jan 2013
## AUTOREN
Daniel Kummetz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Landflucht in Schleswig-Holstein: Das Ende der Dorfschulen
Die Initiative "Kurze Beine - kurze Wege" kämpft um den Erhalt zweier
kleiner Schulen in Dithmarschen. Sie fürchtet, dass die Dithmarscher
Vorreiter für eine verhängnisvolle Entwicklung sein könnten.
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