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# taz.de -- Brandkatastrophe in Brasilien: Drei Tage Staatstrauer
> Den Brand in Brasilien hat offenbar ein Feuerwerkskörper ausgelöst. Über
> 200 Menschen starben. Die Feierlichkeiten für den WM-Countdown wurden
> abgesagt.
Bild: Spuren einer schlimmen Nacht.
SANTA MARIA dapd/dapd | Die Ursache für die [1][Brandkatastrophe in einem
brasilianischen Nachtklub] ist vermutlich ein Feuerwerk auf der Bühne
gewesen. Die Behörden in Santa Maria gingen davon aus, dass die Pyrotechnik
ein Feuer an der Decke des Klubs entfacht habe, das sich dann rasch
ausgebreitet habe, hieß es. Mitglieder der Band hätten bestätigt, dass sie
ein Feuerwerk benutzt hätten.
In den Flammen starben in der Nacht zum Sonntag 233 überwiegend junge
Menschen, die meisten durch giftige Dämpfe. Nach Ausbruch des Feuers kam es
zu einer Panik, als Hunderte Nachtklubbesucher versuchten, ins Freie zu
gelangen. Feuerwehrleute berichteten, sie hätten Probleme gehabt, ins
Innere des Clubs „Kiss“ zu gelangen, weil vor dem Eingang Dutzende Tote
gelegen hätten.
Fernsehbilder aus Santa Maria im Süden des Landes zeigten dichten schwarzen
Rauch, der über dem Nachtklub hing, und junge Männer, die an der Seite von
Feuerwehrleuten mit Äxten und Vorschlaghämmern versuchten, die Mauern des
Gebäudes einzuschlagen, um dort Eingeschlossene zu befreien. Andere
brachten Verletzte vom Unglücksort weg.
„Da war so viel Rauch und Feuer, es herrschte totale Panik und die Leute
brauchten lange, um rauszukommen“, sagte die Überlebende Luana Santos Silva
im Fernsehsender Globo TV. „Es gab so viele Tote.“ Unter den Todesopfern
war auch eines der Bandmitglieder: Der 28-jährige Danilo Jacques sei ums
Leben gekommen, als er versucht habe, sein Akkordeon in Sicherheit zu
bringen, sagte Polizeiinspektor Sandro Meinerz. Die anderen Musiker hätten
sich retten können.
## WM-Countdown-Feierlichkeit abgesagt
Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff brach wegen der Katastrophe
ihre Teilnahme am EU-Lateinamerika-Gipfel im chilenischen Santiago ab und
besuchte in Santa Maria Angehörige der Opfer. „Das ist eine Tragödie für
uns alle, sagte sie. „Aus offensichtlichen Gründen kann ich nicht weiter an
dem Gipfel teilnehmen.“ Der Bürgermeister der Stadt, Cezar Schirmer,
ordnete eine 30-tägige Trauerzeit an.
Angesichts der Tragödie wurde die für den Montag geplante Feier des
Countdowns für die letzten 500 Tage bis zum Beginn der
Fußball-Weltmeisterschaft in dem südamerikanischen Land abgesagt. Die
Organisatoren des Ereignisses, das in Brasilia stattfinden sollte, sprachen
den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus.
Der Weltfußballverband FIFA betonte, man habe weiterhin vollstes Vertrauen
zu den brasilianischen Behörden, was die Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen
für die WM 2014 angehe. Santa Maria ist einer der Austragungsorte des
Sportereignisses.
Die 270 000-Einwohner-Stadt Santa Maria ist etwa 300 Kilometer von Porto
Alegre entfernt und Standort einer der größten öffentlichen Universitäten
des Landes. Der Süden Brasiliens beheimatet auch die größte Gemeinde
deutscher Auswanderer. Viele von ihnen kamen vor Generationen nach
Brasilien. Auf der Liste der Opfer finden sich auch deutschsprachige
Nachnamen. Allerdings wurde nichts über mögliche Ausländer unter den Opfern
bekannt.
28 Jan 2013
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Brasilien
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