# taz.de -- SPREEUFER: Holzmarkt: Welche Krise? | |
> Genossenschaft dementiert Scheitern des Projekts auf dem ehemaligen | |
> Gelände der Bar 25. Die Suche nach Mitstreitern für das Kulturdorf läuft. | |
Bild: So sah es früher aus, zwischen Holzmarktstraße und Spree: Impression vo… | |
Die Gründer des „Holzmarkt“-Projekts auf dem Gelände der ehemaligen Bar 25 | |
haben Pressemeldungen dementiert, dass das geplante Kulturdorf am | |
Friedrichshainer Spreeufer zu scheitern drohe. Eine entsprechende Nachricht | |
hatte die Agentur dpa am Montag verbreitet. „Völliger Unsinn, der erste | |
Spatenstich ist am 1. Mai“, sagte Holzmarkt-Sprecher Simon Wöhr zur taz. | |
Mitte Oktober hatte die Schweizer Pensionskasse Abendrot das 18.000 | |
Quadratmeter große Ufergrundstück von den Berliner Stadtreinigungsbetrieben | |
(BSR) gekauft. Als Projektpartner verleiht Abendrot ein Erbbaurecht an die | |
Genossenschaft, zu der die Macher der 2011 geschlossenen Bar 25 gehören. | |
Sie planen einen Park, ein Gründerzentrum, ein Hotel sowie ein Kultur- und | |
Gewerbedorf mit Geschäften, Restaurant und Club. | |
Dieses „Dorf“ steht nun im Mittelpunkt des entfachten Wirbels. Die | |
Genossenschaft dahinter veröffentlicht regelmäßig einen Newsletter – aus | |
dem aktuellen zitierte dpa den Satzteil „Es wird kohletechnisch eng“. | |
Allerdings endete der Satz mit den Worten „Das ist nichts Neues, wenn man | |
visionär gesteuert ohne wirklichen Background funktioniert.“ Soll heißen: | |
Das Projekt hat keinen Großinvestor im Rücken, sondern hängt von einer | |
möglichst großen Zahl von Genossenschaftsmitgliedern ab. Derzeit gibt es | |
davon 40, die knapp 1,5 Millionen Euro eingezahlt haben. Laut Wöhr ein | |
„ziemlich guter Stand“, denn richtig begonnen habe die Akquise erst Ende | |
Dezember. | |
Im Newsletter hatte die Genossenschaft 4 Millionen Euro Eigenkapital bis | |
Ende April als Ziel definiert, auch um entsprechende Bankkredite zu | |
erhalten. Die Macher sind optimistisch, halten das Erreichen der Zielgröße | |
aber nicht für unabdingbar: „Wir bauen, was wir wirtschaftlich darstellen | |
können“, so Wöhr. Von der Höhe des Kapitals hänge ab, welche Ausbaustufen | |
zunächst realisiert würden. | |
Fest steht bereits die Gestaltung des Ufers: Dort vereinbarte die | |
Holzmarktgenossenschaft mit den Behörden und dem Alteigentümer BSR, der | |
noch Bodensanierungen durchführt, einen Fußgängerweg sowie Ausstiege zur | |
Rast für Biber, Enten und Otter. | |
28 Jan 2013 | |
## AUTOREN | |
Sebastian Puschner | |
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