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# taz.de -- Anschlag auf US-Botschaft in Ankara: Attentäter offenbar Linksextr…
> Der Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in Ankara ist nach Angaben
> der türkischen Regierung von einem Linksextremisten verübt worden. Zwei
> Menschen starben.
Bild: Sicherheitskräfte begutachten die Schäden am Eingang der US-Botschaft i…
ANKARA rtr/afp | Bei dem Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in Ankara
hat es sich nach Angaben der türkischen Regierung wahrscheinlich um die Tat
von Linksextremisten gehandelt. Es gebe erste Hinweise, dass der
Selbstmordattentäter einer verbotenen linksgerichteten Organisation
angehört habe, sagte Innenminister Muammer Güler am Freitag vor Reportern.
Durch die Explosion waren am Freitag mindestens zwei Menschen getötet
worden, der Attentäter und ein Wachmann.
Der Angreifer drang demnach am Freitag in die Botschaft über einen
Seiteneingang ein und zündete im Inneren des Gebäudes seinen Sprengsatz.
Die Eingangspforte wurde aus den Angeln gerissen, Mauerwerk flog durch die
Luft, Rauch stieg auf. Ansonsten schien das Gebäude aber intakt zu sein.
Mit Gewehren bewaffnete Polizisten riegelten das Gebiet ab, am Himmel
kreiste ein Polizeihubschrauber.
US-Botschafter Francis Ricciardone trat kurz nach dem Anschlag begleitet
von Sicherheitskräften aus dem Haupteingang vor Journalisten und
bestätigte, dass einer der türkischen Wachleute ums Leben kam. Zu der Tat
bekannte sich zunächst niemand. Das türkische Innenministerium erklärte,
der Attentäter sei vermutlich ein türkischer Staatsbürger gewesen. Das
Staatsfernsehen meldete, der Attentäter sei womöglich Mitglied einer
linksradikalen Gruppierung gewesen.
## Kampf gegen „terroristische Elemente“
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte, es habe sich um
einen Selbstmordanschlag gehandelt. Er rief zum weltweiten Kampf gegen
„terroristische Elemente“ auf. Das US-Konsulat in Istanbul mahnte
Amerikaner in der Türkei zu besonderer Vorsicht und riet ihnen, sich
vorerst von amerikanischen Vertretungen in dem Land fernzuhalten. Das
britische Generalkonsulat in Istanbul empfahl britischen Unternehmen in der
Türkei, besonders wachsam zu sein und Sicherheitsvorkehrungen zu ergreifen.
In Ankara berichtete der Inhaber eines etwa 100 Meter entfernten Reisebüros
von einer gewaltigen Explosion. „Am Boden lag etwas, das wie ein
Leichenteil aussah.“ Ein weiterer Zeuge sagte, die Detonation sei
eineinhalb Kilometer entfernt zu hören gewesen. Das US-Außenministerium
teilte mit, gemeinsam mit der türkischen Polizei den Vorfall zu
untersuchen. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte auf einer gemeinsamen
Pressekonferenz mit US-Vizepräsident Joe Biden in Berlin, sie sei bestürzt
über den Vorfall und sprach ihr Beileid aus.
In der Türkei haben zahlreiche Gruppen in den vergangenen Jahren Anschläge
verübt, darunter Islamisten, links- und rechtsradikale Gruppen und
kurdische Separatisten. Als eine der gefährlichsten Gruppen wird die
verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK gesehen, die von den USA, der
Europäischen Union und der Türkei als Terrororganisation eingestuft wird.
Allerdings konzentriert sie sich auf türkische Ziele.
Die Türkei ist einer der Staaten, die sich für ein internationales
Eingreifen im benachbarten Syrien ausgesprochen haben, wo Präsident Baschar
al-Assad seit fast zwei Jahren versucht, einen Aufstand gegen seine
Herrschaft niederzuschlagen. Tausende syrische Flüchtlinge harren in der
Türkei aus, die bereits mehrfach von syrischem Gebiet aus beschossen wurde.
Die USA, Deutschland und die Niederlande haben zum Schutz ihres
Nato-Partners an der Grenze zu Syrien Abwehrraketen in Stellung gebracht.
Auslandsvertretungen der USA wurden bereits häufiger Ziel von Angriffen,
etwa im September vergangenen Jahres im ostlibyschen Bengasi, wo der
US-Botschafter und drei andere Amerikaner getötet wurden, als Extremisten
das dortige Konsulat stürmten. 1998 starben Hunderte bei Anschlägen auf die
US-Botschaften in Kenia und Tansania.
1 Feb 2013
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Explosion
USA
Schwerpunkt Türkei
Ankara
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