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# taz.de -- Sonntagsspiele Bundesliga: Ganz großer Fußball in Leverkusen
> Ein fragwürdiger Foulelfmeter bringt Nürnberg gegen Gladbach früh auf
> Kurs. Im Verfolgerduell gewinnt Dortmund in einem packenden Spiel gegen
> Bayer 04.
Bild: Reus trifft bereits in der 3. Minute gegen Leverkusens Keeper Leno
NÜRNBERG/LEVEREKUSEN dpa | Borussia Dortmund hat die Hierarchie in der
Fußball-Bundesliga zurechtgerückt und ist wieder der erste Verfolger von
Spitzenreiter Bayern München. Der 1. FC Nürnberg schlägt Borussia
Mönchengladbach.
Der deutsche Meister feierte am Sonntag im turbulenten Top-Spiel bei Bayer
Leverkusen einen etwas glücklichen 3:2 (2:0)-Sieg und verdrängte die
Werkself von Tabellenplatz zwei. Marco Reus (3. Minute), Jakub
Blaszczykowski (9./Foulelfmeter) und Robert Lewandowski (63.) beendeten mit
ihren Treffern die Heimserie der Leverkusener, die zuvor in 15
Pflichtspielen auf eigenem Platz ungeschlagen waren.
Die beiden Tore von Stefan Reinartz (58./62.) genügten den Hausherren vor
30 210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena nicht, obwohl
Blaszczykowski seinen zweiten Strafstoß (70.) vergab und es damit nochmal
spannend machte. Bayer rutschte durch die Niederlage auf Rang drei ab und
hat im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation nur noch einen
Punkt Vorsprung auf den Vierten Eintracht Frankfurt. Die Dortmunder wahrten
ihren Zwölf-Zähler-Rückstand auf die Bayern.
Beide Teams hielten sich nicht lange auf und stürmten sofort munter
drauflos. Nach 56 Sekunden tauchte Gonzalo Castro vor BVB-Ersatzkeeper
Mitchell Langerak auf, der den erkrankten Roman Weidenfeller vertrat.
Castros Heber war aber zu hoch angesetzt. Kurz darauf machte es Reus
besser. Der Nationalspieler nutzte einen feinen Steilpass von Lewandowski
und hob den Ball gekonnt über den herausstürzenden Bayer-Schlussmann Bernd
Leno.
Fünf Minuten später ärgerte sich Leno schon wieder. Diesmal tauchte
Lewandowski frei vor ihm auf, der Keeper brachte den Polen zu Fall und
Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied auf Strafstoß. Blaszczykowski
verwandelte sicher - 2:0 für Dortmund.
## Kießling verpasste sein 100. Tor
Diese Effektivität fehlte den Leverkusenern in Hälfte eins. Mehrfach kamen
die Gastgeber gefährlich vor das Tor der Borussia, nutzten ihre Chancen
aber nicht. Stefan Kießling verpasste sein 100. Tor in der Bundesliga, als
er einen Hechtflugkopfball daneben setzte (14.). Gut zehn Minuten später
blockte Felipe Santana in höchster Not einen Schuss von Kießling ab. Auch
André Schürrle hatte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel kein Glück (44.).
Nach der Pause das gleiche Bild: Die beherzten Bayer-Kicker drängten auf
den Anschluss, blieben aber zunächst erfolglos. Der eingewechselte Sidney
Sam (47.) scheiterte ebenso am starken Langerak wie Kießling (50.) bei
einem Kopfball aus kurzer Distanz. Im Nachschuss traf Schürrle den auf der
Torlinie postierten Mats Hummels. Nach dem neunten Eckball war es dann
endlich so weit: Kießling bediente Reinartz, der die Kugel ins Netz
stocherte.
Nun wackelten die Dortmunder bedenklich, konnten kaum noch für offensive
Entlastung sorgen. Die Zahl der Fehlpässe beim BVB häufte sich, die Abwehr
ließ ungewohnt viel zu. Und wieder war es Defensivspezialist Reinartz, der
nach Kopfball-Vorlage von Sebastian Boenisch traf.
Aber schon im Gegenzug baute Bayer die taumelnde Borussia unfreiwillig
wieder auf. Philipp Wollscheids Rückpass war zu kurz, Lenos Rettungstat
reichte nicht. Lewandowski sagte danke und brachte die Gäste mit seinem 13.
Saisontor wieder in Führung. In einer intensiven Schlussphase stemmten sich
die Leverkusener mit Macht gegen die unglückliche Schlappe, schafften aber
die Wende nicht mehr.
## Wiesingers erster Sieg
Die Punktgewinne der Konkurrenz im Abstiegskampf haben den 1. FC Nürnberg
nicht beeindruckt. Durch ein 2:1 (2:0) gegen Borussia Mönchengladbach
bescherten die Franken ihrem neuen Fußball-Coach Michael Wiesinger am
Sonntag den ersten Sieg als Bundesligatrainer und hielten den Abstand zum
Relegationsplatz konstant bei acht Punkten.
Timmy Simons (4. Minute) hatte Nürnberg vor 37.793 Zuschauern mit einem
äußerst fragwürdigen Foulelfmeter in Führung gebracht. Nach dem 2:0 durch
Tomas Pekhart (30.) konnte der starke Patrick Herrmann (58.) nur noch den
Anschlusstreffer für Gladbach erzielen.
Während die Rheinländer erstmals nach neun Pflichtspielen wieder verloren
und den Sprung auf einen Europa-League-Rang verpassten, bleiben durch den
FCN-Erfolg die Nichtabstiegsplätze für 1899 Hoffenheim sowie den FC
Augsburg und Greuther Fürth in weiter Ferne.
Deren Punktgewinne hatten den Druck auf Nürnberg schon vor dem Anpfiff
erhöht. „Wir gucken nur auf uns, wir müssen hier zu Hause unsere
Hausaufgaben erledigen“, warnte Wiesinger deshalb sein Team und drängte in
seinem dritten Spiel seit der Amtsübernahme von Dieter Hecking auf den
ersten Erfolg. „Wir wollen drei Punkte.“
## Offensive Maßgabe
Und der Club befolgte die offensive Maßgabe des Coaches von Beginn an – kam
aber zunächst durch zweifelhafte Mittel zum Erfolg. Obwohl Gladbachs
Thorben Marx beim Tackling gegen Mike Frantz zurückzog, nutzte der
Linksaußen die Gelegenheit, ging im Strafraum zu Boden und verleitete
Schiedsrichter Florian Mayer so zum Pfiff. Simons düpierte Gäste-Keeper
Marc-André ter Stegen mit einem Schuss in die Tormitte.
Trotz des frühen Rückschlags zeigten sich die Gladbacher keineswegs
beeindruckt, sondern drängten auf den schnellen Ausgleich. Nach feinem Solo
des pfeilschnellen Herrmann, der auch Nürnbergs Schlussmann Raphael Schäfer
ausspielte, rettete Hiroshi Kiyotake (8.) kurz vor der Linie. In einer
offenen, temporeichen Partie sorgte vor allem Juniorennationalspieler
Herrmann für die spielerischen Höhepunkte der Gäste. Dessen Distanzversuch
parierte Schäfer jedoch sicher (36.), zudem zeichnete sich der Torhüter
auch gegen Luuk de Jong (43.) aus.
Abgeklärter agierten die Franken und schalteten bei weniger als 30 Prozent
Ballbesitz in der ersten Halbzeit aus einer kompakten Defensive bei ihren
wenigen Vorstößen mustergültig um. Marx leitete mit einem fatalen Querpass
den Konter über Kiyotake ein, die öffnende Vorlage des Japaners verwertete
Pekhart aus halblinker Position mit seinem dritten Saisontreffer.
## Herrmanns Anschluss ist zu wenig
Auch nach der Pause blieb die Partie umkämpft, Gladbach zeigte jedoch die
zunächst vermisste Zielstrebigkeit. Nach einer Kopfballablage von de Jong
sprintete Herrmann Nürnbergs Innenverteidiger Per Nilsson davon und ließ
Schäfer keine Chance. Mit der Einwechslung von Peniel Mlapa für Lukas Rupp
(60.), der nach den Ausfällen von Havard Nordtveit (Knieverletzung) und
Granit Xhaka (Grippe) im defensiven Mittelfeld in die Startelf gerückt war,
setzte Borussen-Trainer Lucien Favre auf volle Offensive.
Zehn Minuten vor Ende musste Angreifer Mlapa angeschlagen jedoch wieder vom
Feld – und auch sein Ersatz Mike Hanke konnte in einer hitzigen und
nickligen Schlussphase nicht mehr für den Ausgleich sorgen.
3 Feb 2013
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