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# taz.de -- FDP über Rassismus gegen Rösler: Mit „dem Chinesen“ nicht wä…
> Nach seiner umstrittenen Aussage über Philipp Rösler nehmen FDPler
> Hessen-Chef Hahn in Schutz. Er habe weit verbreitete Vorurteile gegen
> Rösler thematisiert, sagen sie.
Bild: Wähler äußern sich oft abfällig über sein Aussehen: FDP-Chef Philipp…
BERLIN dpa | Rassistische Äußerungen gegen den FDP-Chef und
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sind nach Aussage von
Parteifreunden keine Seltenheit. „Ich bekomme am Wahlkampfstand in der
Fußgängerzone zu hören: Ich würde Euch ja wählen, aber dafür müsste erst
einmal der Chinese weg“, sagte der Vorsitzende der Jungen Liberalen (JuLi),
Lasse Becker, der Passauer Neuen Presse.
Hessens FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn, der auch Vize-Ministerpräsident und
Integrationsminister ist, hatte am Donnerstag die gesellschaftliche
Akzeptanz eines „asiatisch aussehenden Vizekanzlers“ infrage gestellt und
mit seinen Äußerungen einen Sturm der Entrüstung entfacht. „Die Wortwahl
war offensichtlich missverständlich. Es ist aber notwendig, diese Debatte
zu führen“, sagte Becker. Hahn habe eigentlich das von ihm geschilderte
Rassismus-Problem im Umgang mit Rösler ansprechen wollen. Auch Rösler
selbst verteidigte Hahn: „Jörg-Uwe Hahn ist über jeden Verdacht des
Rassismus erhaben“.
Thüringens FDP-Generalsekretär Patrick Kurth schilderte ähnliche
Erlebnisse. „Als FDP-Mitglied erlebe ich häufig offene oder versteckte
rassistische Äußerungen mit Blick auf Rösler“, sagte Kurth der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung. Aus seiner Sicht stelle Hahn nicht
Rösler infrage. Vielmehr wolle dieser wissen, „ob die Bürger tatsächlich
für den Fortschritt bereit sind, einen 'asiatisch aussehenden Deutschen'
als Vizekanzler zu akzeptieren. Das ist ein Appell an das schlechte
Gewissen der Deutschen.“
Rückendeckung bekam Hahn auch von Ausländerbeiräten. „Er ist nicht
rassistisch eingestellt“, sagte der Vorsitzende der hessischen
Ausländerbeiräte (agah), Corrado Di Benedetto: „Ich sehe die Äußerungen d…
Integrationsministers unmissverständlich positiv.“ Die Gesellschaft sei
wohl noch nicht so weit, dass man es als selbstverständlich ansieht, dass
Menschen mit Migrationshintergrund Führungspositionen besetzen, so Di
Benedetto. Hahn habe dieses Thema angesprochen – „und es ging dabei
keineswegs um Rösler“.
## Unterschwelliger Rassismus
Hahn hatte der Frankfurter Neuen Presse gesagt: „Bei Philipp Rösler würde
ich allerdings gerne wissen, ob unsere Gesellschaft schon so weit ist,
einen asiatisch aussehenden Vizekanzler auch noch länger zu akzeptieren.“
Die Opposition reagierte mit heftiger Kritik und warf Hahn „billigsten
Rassismus“ und eine „stillose Entgleisung“ vor.
Hahn selbst hatte am Abend versucht, die Wogen mit einer schriftlichen
Mitteilung wieder zu glätten. „Ich habe darauf hinweisen wollen, dass es in
unserer Gesellschaft einen weit verbreiteten, oft unterschwelligen
Rassismus gibt.“ Dieses gesellschaftliche Problem dürfe man nicht
totschweigen, sondern müsse es offen ansprechen, um es zu bekämpfen.
8 Feb 2013
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
FDP
Philipp Rösler
Jörg-Uwe Hahn
Jörg-Uwe Hahn
Jörg-Uwe Hahn
Financial Times Deutschland
Philipp Rösler
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