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# taz.de -- Kommentar: Abstimmung über Flüchtlingsunterkunft: Gruppendruck er…
> Die Debatte über eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Undeloh hätte man
> unterbinden müssen - statt auch noch denen das Wort reden, die am
> lautesten schreien.
Bild: Gestrichen: Flüchtlingsunterbringung im Heideörtchen Undeloh.
Krass, was für rassistische Ressentiments sich auf der Gemeinderatssitzung
in Undeloh in der Debatte über eine Flüchtlingsunterkunft offenbart haben.
So dämliche Sätze von Lagerfeuer anzündenden Flüchtlingen, deren Anblick
den Touristen nicht zuzumuten sei, hört man dann doch nicht so oft.
Nun kann leicht der Eindruck entstehen, Undeloh sei ein Dorf voller
Rassisten. Das stimmt so nicht, haben in den vergangenen Tagen doch viele
Anwohner, die nicht an der Sitzung teilgenommen haben, an das örtliche
Wochenblatt geschrieben und sich für die Unterkunft ausgesprochen. Es haben
also eher die Dümmsten am lautesten geschrien – und wurden gehört.
Und eben das hätte nicht passieren dürfen. Der Leiter der Sitzung, Undelohs
Bürgermeister Albert Homann, hätte diese elende Debatte unterbinden müssen.
Stattdessen hat er sich dem Gruppenzwang hingegeben und auch noch die
eigentlich geheime Abstimmung über die geplante Unterkunft zu einer
öffentlichen gemacht. Da saßen also die neun Gemeinderatsmitglieder den
pöbelnden Anwohnern gegenüber und mussten Farbe bekennen. Nun hätte man
sich gewünscht, dass sich wenigstens einer getraut hätte, für die
Unterkunft zu stimmen. Aber den Mut hatte leider keiner.
Der Landkreis Harburg sollte sich über das Nein des Undeloher Gemeinderats
hinwegsetzen und noch mal das Gespräch suchen. So kann man das nicht
stehenlassen.
8 Feb 2013
## AUTOREN
Ilka Kreutzträger
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