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# taz.de -- 21. Spieltag Fußball-Bundesliga: Doppelrot vor doppeltem Doppelpack
> Der BVB kassiert eine überraschende 1:4-Klatsche gegen den HSV. Das
> könnte sich vor dem Achtelfinalhinspiel in der Champions League als gut
> erweisen.
Bild: Rudelbildung und Rot! So nahm die BVB-Niederlage ihren Lauf.
DORTMUND taz | Die Pressekonferenzen nach den Heimspielen von Borussia
Dortmund beginnen normalerweise damit, dass der Pressesprecher den Gewinner
des Journalisten-Tippspiels auszeichnet. Diese Ehrung musste am Samstag
aber entfallen. Keiner hatte das Ergebnis gegen den HSV korrekt
vorhergesagt. Hamburgs Trainer wunderte das nicht: „Es hat ja kein Mensch
damit gerechnet, dass wir hier 4:1 gewinnen“, sagte Thorsten Fink.
Der Betriebsunfall gegen die Hanseaten bedeutet die seit drei Jahren
höchste Bundesliga-Niederlage für den BVB. Die Generalprobe für das
Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Schachtjor Donezk
(Mittwoch, 20.45 Uhr) hatte sich der amtierende Deutsche Meister und
Pokalsieger anders vorgestellt.
Abseits der Königsklasse stand es am Samstag schon 2:1 für die Gäste aus
Norddeutschland, als das Spiel hektisch wurde: Nach einem Tritt gegen Per
Skjelbred in der 31. Minute durfte das vielumworbene Dortmunder
Spekulationsobjekt Robert Lewandowski umgehend die Dusche aufsuchen.
Der Platzverweis bot hinterher reichlich Diskussionsstoff. „Der Zweikampf
war hart, aber es war keine rote Karte“, fand Dortmunds Präsident Reinhard
Rauball und schob etwas realitätsfremd hinterher: „Vielleicht nicht einmal
Gelb.“ Jürgen Klopp erklärte, dass er die rote Karte nicht für komplett
falsch hielt, aber auch nicht für richtig: „Ich habe schon schlimmere
Fehlentscheidungen gesehen“, sagte der Trainer des BVB. Dennoch –
„wegdiskutieren“ konnte und wollte er nichts.
In Gänze war die Entscheidung von Schiedsrichter Manuel Gräfe
nachvollziehbar. Insofern reagierten die Dortmunder verhältnismäßig milde.
Ihnen war klar, dass sie nicht wegen dieses Platzverweises verloren hatten:
„Wir waren heute nicht gut“, konstatierte Klopp. Zumal auch die Hamburger
nach einer Stunde sich dem Gegner auch personell wieder anpassten, weil
Jeffrey Bruma nach einer unstrittigen Notbremse gegen Marco Reus vom Platz
flog.
## Guter Dortmunder Rasen
Wenden konnte der BVB das Spiel danach nicht. Im Gegenteil: Artjoms Rudnevs
(18. und 62. Minute) und Heung Min Son (26. und 89. Minute), schnürrten in
der zweiten Halbzeit in der letzten halben Stunde einen doppelten
Doppelpack – Endstand 1:4.
Und so konnten die Hamburger Fans ihre Triumphgesänge anstimmen, während
das Dortmunder Publikum die Niederlage elegisch brummend ertrug. Die Punkte
strich der HSV ein, weil die Mannschaft ordentlich verteidigte und den BVB
von Beginn am mit eigenen Angriffen nervte. „Ich habe meiner Truppe klar
gemacht, dass wir nach vorne spielen wollen“, erklärte Trainer Fink. Der
Linksverteidiger des HSV, Marcell Jansen, machte im Dortmunder Rasen einen
Verbündeten aus: „Auf so einem guten Platz haben wir lange nicht gespielt“,
sagte er, weshalb „einfach ein geiles Bundesligaspiel“ zustande gekommen
sei.
Dennoch: In der ersten roten Karte hatte das Spiel seinen entscheidenen
Moment. Schiedsrichter Gräfe wurde vom Publikum wild beschimpft. Hamburgs
Regisseur Rafael van der Vaart wurde in der Folge von einem Feuerzeug
getroffen, als er der er eine Ecke vor der Südtribüne ausführen wollte.
Sein Protest nach Lewandowskis Foul gegen Skjelbred wurde auf den
Stehplätzen als Teilschuld am Platzverweis gegen den umworbenen Polen
eingestuft.
Ein kleiner Trost für die Gefolgschaft des deutschen Meisters bleibt: Wenn
die Dortmunder am Mittwoch im Europacup bei Schachtjor Donezk vorstellig
werden, darf Lewandowski wieder mitspielen.
10 Feb 2013
## AUTOREN
Hendrik Buchheister
## TAGS
Borussia Dortmund
HSV
Champions League
SC Freiburg
Fußball
Robert Lewandowski
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