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# taz.de -- Kommentar Schwimmbad Wilhelmsburg: Angst vor Veränderung
> Wilhelmsburg bekommt ein schickes neues Schwimmbad - und die Leute
> beklagen sich, dass sie ein halbes Jahr ohne Bad auskommen müssen. Das
> kann man undankbar finden.
Bild: Sportlich unterwegs: Die Iba findet, dass sie schnell baut, die Wilhelmsb…
Wilhelmsburg bekommt ein schickes neues Schwimmbad – und die Leute beklagen
sich, dass sie ein halbes Jahr ohne Bad auskommen müssen. Das kann man
undankbar finden.
Jahrzehntelang war die Klage zu hören, der Stadtteil werde vernachlässigt
und als Hafen- und Industrie-Appendix kaum wahrgenommen. Nach spektakulären
Gewalttaten und Berichten über Hochhausbewohner, die ihren Müll aus dem
Fenster warfen, änderte sich zumindest Letzteres. Dafür hieß es, die Presse
stigmatisiere den Stadtteil. Noch vor ein paar Jahren sagten Jugendliche,
sie hätten schlechte Chancen auf eine Lehrstelle, bloß weil sie aus
Wilhelmsburg kämen.
Senat und Bürgerschaft reagierten: Sie haben Hunderte von Millionen Euro
investiert, den Sprung über die Elbe propagiert und Wilhelmsburg zum Labor
für eine bessere Zukunft erklärt. Jetzt soll das auch wieder falsch sein,
weil Wilhelmsburg ja gentrifiziert werden könnte. Außerdem wird gebaut.
Manche stört der Lärm der Laster, andere kriegen feuchte Augen, sobald ein
Bäumchen fällt.
In all dem fließt eine Heidenangst vor Veränderung zusammen mit dem
Unwillen, auch nur vorübergehende Belastungen zu ertragen. Sollen wir das
Bauen einstellen? Lieber alles so lassen wie es ist, weil die 70er so
schick und zugleich heimelig waren? Bitte nicht.
15 Feb 2013
## AUTOREN
Gernot Knödler
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Wilhelmsburg ohne Schwimmhalle: Auf dem Trockenen
Das Netzwerk „IBA? Nigs Da!“ kritisiert, dass die Wilhelmsburger zurzeit
nicht schwimmen können. Den Abriss des alten Bades halten die
Stadtteilaktivisten für überflüssig.
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