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# taz.de -- Widerstand gegen Tabakrichtlinie der EU: Arme Raucher
> Die EU-Kommission will die Bilder auf Zigarettenpackungen noch
> schockierender gestalten. Die Bundesregierung zögert. Richtig so.
Bild: Raucher. Genießer. Steuerzahler.
Nach den Plänen der EU-Kommission sollen unter anderem Mentholzigaretten
verboten und Zigarettenpackungen abschreckender gestaltet werden. Auf 75
Prozent ihrer Fläche soll es Warnungen sowie Schockfotos von Mundkrebs und
Raucherbeinen geben.
Die Regierungskoalition in Berlin hingegen möchte Änderungen bei der
entsprechenden Tabakrichtlinie durchsetzen und plädiert dafür, dass jedes
EU-Land selber entscheiden möge, ob Schockfotos auf den Schachteln
abgebildet werden müssen.
Das ist zunächst zu begrüßen: die geplanten Schockbilder auf den Packungen
warnen ja nicht nur vor den Folgen des Rauchens, sie stigmatisieren auch
die Raucher, die mittlerweile 73,6 Prozent pro Schachtel an Steuern zahlen.
Die Tabaksteuer ist die unsozialste unter allen Steuer, hieß es kürzlich in
der Zeit, weil sie die Armen und Arbeitslosen stärker trifft als die
Beschäftigten, denn unter jenen finden sich erheblich mehr Raucher.
1970, als das Rauchen noch in allen Klassen verbreitet war, wurden 6,5
Milliarden an Tabaksteuer eingenommen, 2012 waren es 14,13 Milliarden. Je
erfolgreicher man damit ist, die Zahl der Raucher zu verringern, desto
größer wird die Last für die übriggebliebenen armen Nikotinsüchtigen.
Es scheint absehbar, dass das Zigarettenrauchen ausstirbt. Und einiges
deutet darauf hin, dass Cannabis in ein bis zwei Jahrzehnten in vielen
Ländern legal sein wird. Inwieweit eine Steuer auf Cannabisprodukte die
Verluste bei der Tabaksteuer auffangen wird, bleibt abzuwarten.
10 Mar 2013
## AUTOREN
Detlef Kuhlbrodt
## TAGS
Rauchen
Rauchen
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