Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Internationale Bauausstellung: Protest formiert sich
> Gegner der Bauausstellung wollen zur Eröffnung demonstrieren und
> befürchten ein Verbot. IBA gibt sich offen, Kritiker stellen
> Begleitprogramm auf die Beine.
Bild: Finden einige Leute gar nicht cool: die IBA, hier in Gestalt eines ihrer …
Wenn in gut einer Woche das Präsentationsjahr der Internationale
Bauausstellung (IBA) beginnt, sind die Kritiker möglicherweise weit weg.
Zwar wollen verschiedene Initiativen am Eröffnungswochenende 23. / 24. März
gegen die IBA in Wilhelmsburg demonstrieren. Nach einer ersten Rücksprache
mit der Polizei befürchten sie, dass der Protest nur außerhalb der Hör- und
Sichtweite des Festaktes wird stattfinden können. „Wir werden dieses
faktische Demonstrationsverbot nicht hinnehmen und notfalls klagen“, teilte
die Initiative „IBA? Nigs da!“ mit. Parallel zum IBA-Programm wird es zudem
den Sommer über IBA-kritische Diskussionsveranstaltungen geben.
Kritiker werfen der IBA vor, den Stadtteil aufzuwerten und nach den
Maßgaben der weltweiten Standortkonkurrenz zurechtzustutzen. Die IBA lasse
die Mieten steigen und verdränge Arme aus dem Stadtteil. Die Bevölkerung
sei an den Planungen nur pro forma beteiligt worden. Sie müsse unter den
Bauarbeiten leiden und mit der Umgestaltung der Wilhelmsburger Mitte einen
Verlust an Natur hinnehmen. Wie schwer diese Vorwürfe wiegen, ist
umstritten.
Angemeldet ist eine Kundgebung am Sonntagmittag vor dem Neubau der
Stadtentwicklungsbehörde an der S-Bahn Wilhelmsburg. Dazu kommt eine
Kundgebung von „Baum und Busch“ in der Neuhöfer Straße. Bereits am Samstag
soll eine Demo vom „Energiebunker“ in der Neuhöfer Straße – einem
IBA-Projekt – zum Bürgerhaus Wilhelmsburg ziehen, wo das Präsentationsjahr
um 18 Uhr in einem Festakt vom Ersten Bürgermeister Olaf Scholz eröffnet
wird.
„Uns wurde gesagt, dass das nicht geht“, sagt Thomas Koyar von „IBA?
Nigsda!“ Es sei wohl so eine Art Bannmeile rund um das Bürgerhaus geplant.
„Es ist noch überhaupt nichts entschieden“, versichert dagegen
Polizeisprecher Holger Vehren. Den Anmeldern sei lediglich mitgeteilt
worden, dass der vorgesehene Ort eine Sondernutzungsfläche sei und es mit
der Anmeldung daher schwierig werden könnte.
Die IBA versichert, nichts liege ihr ferner, als Demonstrationen verbieten
zu lassen. „Wir suchen per se den Dialog“, sagt IBA-Sprecher Rainer Müller.
Das IBA-Büro habe Kritikern angeboten, sich zu beteiligen. Wegen des
erwarteten Andrangs an Zuschauern und Gästen beim Festakt müsse allerdings
die Mengestraße für zwei Stunden gesperrt werden. Die IBA rechne mit bis zu
7.000 Menschen. Zu dem Festakt im Bürgerhaus seien Vertreter der
organisierten Zivilgesellschaft eingeladen worden. „Es gibt keine schwarzen
Listen, es gibt keine Hausverbote“, beteuert Müller.
Am Donnerstagmittag gibt es ein erstes Kooperationsgespräch zwischen den
Demo-Anmeldern vom Bündnis für ein soziales Wilhelmsburg und der Polizei.
Dann wird sich zeigen, wie offen die IBA tatsächlich ist, etwa ob der Umzug
mit einer Kundgebung auf dem IBA-Gelände abgeschlossen werden könnte.
Die Reihe der kritischen Begleitdebatten beginnt am heutigen Donnerstag um
19 Uhr im Centro Soziale im Schanzenviertel. Dabei soll es um neoliberale
Stadtentwicklung gehen. Über den Sommer hinweg veranstaltet der
Arbeitskreis Umstrukturierung (AKU) Wilhelmsburg Abende zu Einzelthemen wie
Gentrifizierung, Mieterproteste und Bürgerbeteiligung.
13 Mar 2013
## AUTOREN
Gernot Knödler
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.