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# taz.de -- US-Militär ignoriert Naturschutz: Ende einer illegalen Dienstfahrt
> Ein US-Minenräumer, der auf einem naturgeschütztem Riff vor den
> Philippinen strandete, wird zerlegt. Die Mannschaft soll vor der Justiz
> geschütz werden.
Bild: Naturgeschütztes Riff beschädigt, Schiff nicht mehr zu retten: „USS G…
MANILA taz | Noch im vergangenen Jahr wurden die in der philippinischen
Sulu Sea liegenden Tubbataha-Atolle ausgezeichnet für vorbildlichen Schutz
der artenreichen Korallenriffe. Heute gleicht das Unesco-Welterbe einer
riesigen Meeresbaustelle. Am 17. Januar war der amerikanische Minenräumer
„USS Guardian“ ohne Genehmigung in die Gewässer des 130.000 Hektar großen
Nationalparks eingefahren und auf dem südlichsten Tubbataha-Atoll
gestrandet.
Inzwischen sind endlich ausreichend schwimmende Kräne, Bergungsschiffe und
Lastkähne vor Ort, um das 68 Meter lange Kriegsschiff zu entkernen und in
Teilen zerlegt abzutransportieren.
Dieses aufwändige Vorgehen soll weiteren Schaden an dem einzigartigen
Korallensystem minimieren, hoffen Experten. Ersten Schätzungen zufolge sind
4.000 Quadratmeter des Riffs zerstört, das ganze Ausmaß wird erst nach der
Entfernung des Schiffes erkennbar sein.
Wie es im Zeitalter von Satellitennavigation und trotz warnender
Funksprüche der Tubbataha-Ranger zu diesem Unfall kommen konnte, ist bis
heute nicht klar. Die von den USA gelieferte Begründung ist dünn: Das
Kartenmaterial ihres auf die präzise Ortung von Gegenständen unter Wasser
spezialisierten Schiffes sei fehlerhaft gewesen.
## Schlechte Navigation oder schlechte Seekarten?
Ferdinand Golez, ein früherer Marine-Kommandant, glaubt, dass „menschliches
Versagen“ vorliegt. „Die amerikanische Marine hat garantiert auf jedem
Schiff perfekte Navigationssysteme.“
Der philippinische Kongressabgeordnete Antonio Alvarez mutmaßt hingegen:
„Die Amerikaner wollten mal schnell und ohne Genehmigung tauchen gehen –
die sollen einfach zugeben, dass ihr kleiner Erholungstrip schiefgegangen
ist.“ Das wird vorerst kaum geschehen, die 79-köpfige Crew des Minenräumers
wurde fix ausgeflogen.
Trotz dieser Vorgänge reagiert die philippinische Regierung stoisch, starke
Worte in Richtung Washington gab es nicht. Kein Wunder, ist die ehemalige
Kolonialmacht USA doch der militärische Beschützer des südostasiatischen
Landes.
## Regierung in Manila mag US-Militär nicht kritsieieren
Der seit vergangenem Jahr wieder eskalierte Konflikt mit China um Inseln in
der Westphilippinischen See (Südchineisisches Meer) hat Manilas
Abhängigkeit nur verstärkt. Linke politische Gruppen und Umweltschützer
haben vergeblich für eine härtere Gangart von Präsident Benigno S. Aquino
protestiert.
Dem reicht bisher das Versprechen der USA, sich an der Restaurierung des
oft mit dem australischen Barrier Reef verglichenen Welterbes unter anderem
durch einen Zuschuss von etwa 77.000 Euro zu beteiligen.
15 Mar 2013
## AUTOREN
Hilja Müller
## TAGS
Schwarzwald
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