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# taz.de -- Kommentar zur Datensammelwut des Bremer Taxi-Rufs: Unzulässige Tot…
> Die Überwachungsmaßnahmen des Bremer Taxi-Rufs zielen auf die umfassende
> Kontrolle der Angestellten. Sie könnten nur die Spitze eines Eisbergs
> sein.
Bild: Werden in Bremen bei der Arbeit überwacht: Taxis samt Fahrer
Da hat sich der Taxi-Ruf Bremen aber gründlich verfahren. Bewegungsprofile,
Pausenzeitmessung, heimliche Gesprächsüberwachung – das zusammen heißt
Totalüberwachung der Fahrer, Eingriffe aber auch in die geschützten
Persönlichkeitsrechte der Kunden. Gesetzlich zulässig ist eine solche
Rundum-Ausspioniererei keinesfalls, die komplett fehlende Sensibilität des
Bremer Taxi-Rufs gegenüber jedem Datenschutz aber macht die
Überwachungsmaßnahmen zum Skandal. Unklar ist noch: Sind die
Datenschutzverstöße ein bedauerlicher Einzelfall oder gar gängige Praxis im
Gewerbe?
Es grenzt an Dummdreistigkeit, wenn die Taxi-Unternehmer ihre
Datensammelwut mit besserem Kundenservice begründen, so als hätten sie die
Routenkontrolle nur deshalb installiert, um vergesslichen Fahrgästen zu
verspäteten Quittungen und im Taxi vergessenem Eigentum zu verhelfen. Es
geht hier um nichts anderes als um die Überwachung der Angestellten. Dass
der Fahrgast, der keine Gesprächsaufzeichnung wolle, ja auflegen und damit
aufs Taxi verzichten könne, belegt eindrucksvoll, wie weit es mit der
Kundenfreundlichkeit her ist.
Klar ist: Nun sind die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder
gefragt, das Ausmaß der Überwachungspraxis zu ermitteln und solchen
Methoden den Riegel vorzuschieben. Die Spitze des Eisbergs ist freigelegt.
Nun geht es darum, den Berg zum Schmelzen zu bringen.
20 Mar 2013
## AUTOREN
Marco Carini
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