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# taz.de -- BUND fordert Verbesserungen: Freie Fahrt für freie Busse
> Umweltverband fordert:Grün an der Ampel für die Fahrzeuge der BVG,
> breitere Busspuren und erhöhter Einsatz gegen Falschparker.
Bild: Kommt gerne mal zu spät: großer gelber BVG-Bus.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) fordert radikale Maßnahmen,
damit Busse und Straßenbahnen schneller durch die Stadt kommen. Derzeit
liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Metrobusse innerhalb des
S-Bahn-Ringes bei nur 14,6 Kilometern pro Stunde, hat der Verein errechnet.
Schnellere Busse wären attraktiver und würden so mehr Fahrgäste anziehen,
sagte Simon Heller vom Arbeitskreis Mobilität des BUND am Dienstag.
Der Verein fordert: Wenn ein Bus oder eine Straßenbahn eine Ampel erreicht,
soll die dank intelligenter Steuerung möglichst schnell Grün zeigen – am
besten sofort, spätestens nach zehn Sekunden. Auch sollen die Fahrgäste
wieder an allen Bustüren einsteigen dürfen – derzeit müssen alle durch die
vorderste Türe und dem Fahrer den Fahrschein zeigen. Haltestellen sollen so
angelegt werden, dass sie nicht zugeparkt werden können und der Bus sie
problemlos anfahren kann. Das ist zum Beispiel möglich, indem der
Fußgängerweg an dieser Stelle verbreitert wird und bis zur Straße reicht.
Der Bus hält dann direkt auf der Straße und blockiert währenddessen die
Spur für Autos. Als weitere Maßnahme sollen viele Fahrgäste ihre Tickets
kaufen, bevor sie in den Bus steigen – etwa an Automaten oder Kiosken. Auch
das entlastet den Fahrer und beschleunigt die Weiterfahrt.
Nach dem Willen des BUND soll das Zuparken der Busspuren konsequenter
geahndet werden. Die Spur soll außerdem immer bis zur Ampel reichen –
derzeit wird sie oft vorher unterbrochen und durch eine Spur für
rechtsabbiegende Autos ersetzt. Nach Möglichkeit sollte die Spur für Busse
4,75 Meter breit werden, damit sie problemlos Radfahrer überholen können.
Den Raum könnte man schaffen, indem man die Zahl der Autospuren reduziert,
meint Simon Heller: „Wenn die Hälfte der Leute mit Rad und Bus unterwegs
sind, dann ist es auch angemessen, dass sie die Hälfte des Platzes
bekommen.“
Der BUND hat die Fahrpläne aus mehreren Jahrzehnten ausgewertet, um die
Durchschnittsgeschwindigkeit der Busse zu berechnen. Im Jahr 1960 waren die
Busse demzufolge noch zwölf Prozent schneller unterwegs als heute. Das vom
Senat im Jahr 1999 verkündete „Beschleunigungsprogramm“ blieb praktisch
wirkungslos: Die Durchschnittsgeschwindigkeit erhöhte sich seither nur um
0,25 Kilometer pro Stunde.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz sieht als eine Ursache des Problems
auch den Verkehrsvertrag zwischen BVG und Senat. Ein Faktor bei der
Berechnung des Zuschusses aus dem Landeshaushalt für das
Verkehrsunternehmen ist die Zahl der Beförderungsstunden. Die Konsequenz:
Je länger die Busse unterwegs sind, desto mehr Geld gibt es. „Das setzt die
völlig falschen Anreize“, kritisiert Heller.
14 May 2013
## AUTOREN
Sebastian Heiser
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