# taz.de -- Schweden gewinnt die Eishockey-WM: Schweiz verpasst historische Cha… | |
> Fünf Minuten lang führte Außenseiter Schweiz im Eishockey-WM-Finale und | |
> durfte vom allerersten Titel träumen. Dann kam Schweden zurück und | |
> besiegte einen Fluch. | |
Bild: Hart umkämpft: Schwedens Daniel Sedin und der Schweizer Raphael Diaz (ro… | |
STOCKHOLM/BERLIN dpa | Die Schweiz hat das goldene Happy End nach zwei | |
überragenden WM-Wochen und eine der größten Sensationen in der | |
Eishockey-Historie verpasst – Schweden ist neuer Weltmeister. Die | |
Skandinavier gewannen am Sonntagabend das Finale mit 5:1 (2:1, 0:0, 3:0) | |
und fügten den Schweizern damit ausgerechnet im Endspiel deren erste | |
Turnierniederlage nach neun Erfolgen zu. Dem Überraschungsteam von Coach | |
Sean Simpson blieb damit das erste WM-Gold verwährt – aber auch die | |
Silbermedaille ist der bislang größte Erfolg des Landes. | |
Die Schweden feierten dagegen ihren neunten WM-Titel und das Ende eines | |
Heimfluchs: Seit 1986 hatte kein Team mehr in der eigenen Halle die | |
Goldmedaille erringen können. Erik Gustafsson (9. Minute), Henrik Sedin | |
(12./57.), Simon Hjalmarsson (48.) und Loui Eriksson (56.) erzielten vor 12 | |
500 Zuschauern die Tore der Schweden. Die Schweiz war durch Roman Josi (5.) | |
in Führung gegangen. | |
1935 hatten die „Eisgenossen“ bereits Silber gewonnen, damals daheim in | |
Davos. Die bis dato letzte Medaille der Schweiz datiert aus dem Jahr 1953, | |
als ebenfalls daheim Bronze heraussprang. Im Finale kamen sie, wie schon im | |
Halbfinale gegen die USA (3:0), fulminant aus der Kabine, phasenweise | |
konnte sich Schweden nicht aus dem eigenen Drittel befreien. | |
Doch nur rund fünf Minuten lang durften die Schweizer vom großen Coup | |
träumen. NHL-Profi Josi von den Nashville Predators hatte sich nach einem | |
Puckgewinn durch die schwedische Abwehr geschlängelt und den Puck durch die | |
Beine von Goalie Jhonas Enroth ins Tor geschoben. Es war bereits das vierte | |
Turniertor des punktbesten WM-Abwehrspielers, der auch zum besten Spieler | |
des Turnier gewählt wurde. | |
## Schwedischer Doppelschlag | |
„Hopp Schwiiz“, hallte es von den Gäste-Fans durch den Stockholmer Globen, | |
ebenso wie „Oh, wie ist das schön“. Doch die schwedischen Anhänger hatten | |
bald Grund zum Jubeln, als Gustafsson einen Abpraller zum Ausgleich | |
verwertete. Knapp drei Minuten später schlugen dann die Sedin-Zwillinge zu: | |
Im Powerplay spielten die beiden die vier Schweizer auf dem Eis aus, Daniel | |
passte von rechts auf den langen Pfosten und dort schob Henrik zum 2:1 ein. | |
Danach wurden die Schweden souveräner, stellten sich besser als noch zu | |
Beginn auf den Außenseiter ein. Bei der Vorentscheidung hatten die | |
Schweizer dann aber Pech. Dem Treffer von Hjalmarsson war eine nicht | |
geahndete Abseitsposition von Gabriel Landeskog vorausgegangen. Eriksson | |
mit seinem fünften Turniertor machte endgültig alles klar, NHL-Superstar | |
Sedin traf im Finish ins leere Tor. | |
Trotz der verpassten historischen WM-Goldmedaille ist die Schweizer | |
Eishockey-Nationalmannschaft am Pfingstmontag in der Heimat frenetisch | |
gefeiert worden. „Weltmeister der Herzen“ nannte die Zeitung Blick das Team | |
von Nationaltrainer Sean Simpson in einer WM-Gratisausgabe. „Ihr bringt | |
Silber heim. Wir ziehen den Helm“, schrieb das Blatt und verlieh dem Team | |
den Namen „Eisheilige“. | |
Bereits am Nachmittag hatten sich die USA die Bronzemedaille gesichert und | |
durch ein 3:2 (2:0, 0:0, 0:2) nach Penaltyschießen dem Co-Gastgeber | |
Finnland auch die zweite Weltmeisterschaft in Serie vermiest. Mit seinem | |
entscheidenden Treffer im Shootout avancierte Alex Galchenyuk zum | |
Matchwinner für die Amerikaner, die ihre erste WM-Medaille seit 2004 | |
gewannen. | |
Craig Smith (1.) und Paul Stastny (16.) hatten die USA in Führung | |
geschossen, Lauri Korpikoski per Doppelpack (49./53.) die Verlängerung | |
erzwungen. Im Penaltyschießen versagten unter anderem Korpikoski die | |
Nerven. „Das Shootout ist wie Münzen-Werfen“, meinte ein enttäuschter | |
Verteidiger Ossi Väänänen. | |
20 May 2013 | |
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