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# taz.de -- Konkurrenz der Hochschulen: „Wir haben schon Selbstvertrauen“
> Die Gründung eines Clubs forschungsstarker Universitäten sorgt für Ärger
> unter den Rektoren. FU-Präsident Alt verteidigt den exklusiven Zirkel.
Bild: Volle Unis, leere Kassen? Über die Hochschulfinanzierung wird gestritten.
taz: Herr Alt, als sich Deutschlands Hochschulrektoren kürzlich in Nürnberg
trafen, war der bereits 2012 erfolgte Zusammenschluss von forschungsstarken
Universitäten zum Eliteklub U 15 das große Streitthema der Konferenz.
Peter-André Alt: Es gibt einen starken Dissens innerhalb der
Hochschulrektoren. Viele Kollegen haben hinter der Gründung der U 15 den
Versuch gesehen, die Hochschullandschaft in eine reiche und eine arme Liga
zu spalten. Das ist aber nicht unser Ziel.
Sie fordern, dass der Bund ausgewählte, forschungsstarke Unis – eben den U
15-Klub – dauerhaft mitfinanziert. Und die anderen können sehen, wo sie
bleiben?
Nein, so ist das nicht gemeint. Natürlich gibt es auch jenseits von U 15
forschungsstarke und förderwürdige Universitäten. Aber wir haben schon ein
gewisses Selbstvertrauen, das sich aus der Leistungsstärke unserer
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ergibt. An U 15 kommt man nicht
vorbei, wenn man über Spitzenforschung spricht. Unsere Forderung ist nur
eine Konsequenz des Exzellenzwettbewerbs, bei dem der Bund die Forschung an
ausgewählten Universitäten gefördert hat. Mit der Exzellenzinitiative sind
Infrastrukturen entstanden, die dauerhaft weiterfinanziert werden müssen.
Man kann das, was mit der Exzellenzinitiative aufgebaut worden ist, nicht
einfach wieder einstampfen.
Der Unmut der übrigen Uni-Chefs schlägt Ihrem Klub vor allem bei
Personalentscheidungen entgegen. U 15-Vertreter, die für Posten im
Präsidium der Hochschulrektorenkonferenz kandidieren, werden regelmäßig
abgestraft. Diesmal wurde die Wahl ganz gestrichen.
Ich finde es irrational, weil es Personen trifft, die unter anderen
Umständen mit glänzendem Ergebnis gewählt worden wären. Aber ich verstehe
das Signal. Da ist einiges in Aufruhr. Wir müssen jetzt Gespräche über die
internen Strukturen in der Hochschulrektorenkonferenz führen.
Ist U 15 Ausdruck eines beginnenden Verteilungskampfes?
Der Verteilungskampf ist schon im vollen Gange. Und zwar seitdem ein Teil
der Grundfinanzierung der Universitäten abgezogen und im Wettbewerb
vergeben wird.
Wäre es nicht sinnvoller, gemeinsam für eine bessere Grundfinanzierung zu
sein?
Ich glaube, es ist beides richtig. Wir brauchen unbedingt eine solide
Grundfinanzierung aller Hochschulen. Aber wir können nicht übersehen: Die
Hochschullandschaft hat sich differenziert, vor allem durch die
Exzellenzinitiative. Wenn wir die verschiedenen Hochschultypen und ihre
Stärken und Profile, die sich gegenseitig ergänzen, nicht berücksichtigen,
dann wäre dies schlecht für den Bildungsstandort Deutschland. Wir hätten
dann in den vergangenen Jahren viel Geld verbrannt.
Die Hochschulrektorenkonferenz hat jetzt vorgeschlagen, dass der Bund 3.000
Professorenstellen schaffen soll. Das klingt eher nach Breiten- statt
Spitzenförderung.
Ein Bundesprofessorenprogramm sollte nicht nach dem Gießkannenprinzip
gestaltet werden.
Bundesprofs vor allem für die U 15?
Das Programm muss allen offenstehen. Eine Uni, die einen Antrag stellt,
sollte begründen, dass die Bundesprofessur das jeweilige Fach voranbringt
und das Profil der Hochschule stärkt.
19 Jun 2013
## AUTOREN
Bernd Kramer
## TAGS
Hochschule
Rektor
Universität
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