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# taz.de -- Keine Schnüffelei bei der Xbox One: „Die Fans haben gesprochen“
> Die neue Konsole Xbox One sollte ständig mit dem Internet verbunden sein.
> Nutzer und Datenschützer waren empört. Nun macht Microsoft einen
> Rückzieher.
Bild: Schnüffelt nicht mehr: die Xbox One mit Spieler.
REDMOND dpa | Nach einem Sturm der Entrüstung über die Nutzungsbedingungen
der neuen Spielekonsole Xbox One macht Microsoft einen Rückzieher. „Wir
haben zugehört“, erklärte Xbox-Chef Don Mattrick [1][in einem Firmenblog].
Eine ständige Internetverbindung werde nicht erforderlich sein, um Spiele
von einer Disk zu spielen. Es werde auch keine Restriktionen bei
geliehenen, getauschten oder wiederverkauften Spielen geben. Diese Spiele
könnten wie bei der Xbox 360 gespielt werden.
Zuletzt war Microsoft auf der Spielemesse E3 in Los Angeles mit der
geballten Empörung der Nutzer konfrontiert worden. Heimlicher Gewinner war
der Rivale Sony, der bei der Vorstellung seiner Playstation 4 den Finger in
die Wunden legte: Restriktionen bei Spielen sehe die Playstation 4 nicht
vor. Eine Internet-Verbindung sei auch nicht obligatorisch. Und: Die
Playstation 4, die wie die Xbox One Ende des Jahres auf den Markt kommt,
soll rund 100 Dollar günstiger sein. Auch dank der Steilvorlage von
Microsoft ging für viele Messebesucher Sony als klarer Gewinner hervor.
Bei der Xbox One sollte eine Internet-Verbindung zwingend nötig sein.
Spätestens nach 24 Stunden hätte die Konsole ans Netz gemusst, andernfalls
sollten auch Spiele auf DVD oder Blu-ray nicht mehr laufen. Die Xbox One
sollte dabei auch erkennen, ob es sich um ein neues, gebrauchtes oder
geliehenes Spiel handelt. Den Spieleherstellern, die in dem Gebrauchtmarkt
für Spielesoftware einen Grund für sinkende Umsätze ausmachen, sollte es
dann freigestellt werden, ob sie das Spiel blockieren oder freigeben. Die
Nutzer reagierten empört. Datenschützer sprachen von der „Schnüffelbox“.
„Wir haben die Xbox One für unsere Fans entwickelt“, sagte Oliver Kaltner
von Microsoft Deutschland. „Ihr Feedback, dass sie die gleiche Flexibilität
in Bezug auf Spiele haben möchten wie bei der Xbox 360, war laut und
deutlich.“ Der Kritik wolle sich Microsoft stellen. „Die Fans haben
gesprochen und wir haben zugehört.“
Zugleich rechtfertigte Microsoft die ursprünglichen Pläne. Die Xbox One
solle ein System sein, das technologisch auch für die nächsten Jahre
ausgelegt ist, betonte Mattrick. Mit der ständigen Online-Anbindung sollte
unter anderem der Austausch von Spielen und anderen Inhalten innerhalb
einer Familie vereinfacht werden. Außerdem sollten neue Wege beschritten
werden, wie Spiele künftig ausprobiert und gekauft werden. „Wir glauben an
die Vorteile einer verbundenen, digitalen Zukunft.“
20 Jun 2013
## LINKS
[1] http://news.xbox.com/2013/06/update
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Sony
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