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# taz.de -- Kommentar Zoodirektor: Keine Chance in Zeiten des Spaß-Zoos
> Bernhard Blaszkiewitz muss 2014 gehen, damit der Weg frei ist für die
> Disneysierung von Zoo und Tierpark.
Bild: Hund oder Löwe?
Der Doppeldirektor von Tierpark und Zoo, Bernhard Blaszkiewitz, wurde
jahrelang von Claudia Hämmerling, der tierschutzpolitischen Sprecherin der
Grünen, zum Rücktritt aufgefordert. Dass sein Stern nun rasant sinkt, liegt
aber nicht am Dauerfeuer der grünen Tierromantikerin, sondern an der Kritik
der beinharten SPD-Finanzexpertin Gabriele Thöne, die man 2008 zum
kaufmännischen Vorstand der beiden Tierhaftanstalten gemacht hatte. Da ihr
im September auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde, schied sie nun
„auf eigenen Wunsch“ aus. Nicht ohne dem Aufsichtsrat zu verstehen zu
geben, dass Blaszkiewitz ebenfalls zu gehen habe.
Seiner grünen Kritikerin geht es um das Wohl der inhaftierten Tiere, der
roten Marketingexpertin dagegen um das der Menschen: Angeblich fehlt es dem
Amüsierpöbel an Attraktionen – besonders im Tierpark, weswegen dieser
stärker als der Zoo bezuschusst werden muss. Um dem abzuhelfen, wurde ein
„Masterplan 2020+“ entworfen, der unter anderem eine
„Rocky-Mountains-Landschaft mit Karussells“ und einen
„Galapagos-Eingangsbereich mit Computeranimationen“ vorsieht. All das
passte Blaszkiewitz nicht.
Schon als die B.Z. 2010 einen „Geheimplan“ zur Modernisierung der beiden
Tiergärten veröffentlichte, mit dem man diese aufhübschen und durch mehr
Merchandising profitabler machen wollte, hatte er abgewiegelt: Er wolle
keinen „Spaß-Zoo“, ihm gehe es um „Zuchterfolge statt Erlebnispark“,
Aufgabe der Tiergärten sei der Naturschutz.
In dem vom Tourismusboom wie besoffenen Großberlin hat er damit keine
Chance!
8 Aug 2013
## AUTOREN
Helmut Höge
## TAGS
Berlin
Zoo
Zoo
Berlin
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Der Vertrag von Bernhard Blaszkiewitz wird nicht mehr verlängert. Der
umstrittene Zoodirektor muss 2014 gehen, beschließt der Aufsichtsrat.
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