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# taz.de -- Stromausfall in Venezuela: Maduro spricht von Elektroputsch
> Ein Stromausfall hatte am Dienstag weite Teile Venezuelas lahmgelegt. Das
> befeuert nun die ohnehin angespannte Stimmung zwischen Regierung und
> Opposition.
Bild: Viele Venezuelaner mussten bei dem Stromausfall im Dunkeln tappen.
CARACAS afp | Ein großflächiger Stromausfall hat am Dienstag weite Teile
Venezuelas lahmgelegt. Nach der Unterbrechung zweier Stromkabel im Zentrum
des Landes brach am frühen Nachmittag in der Hauptstadt Caracas die
Stromversorgung zusammen. Die U-Bahnen fuhren nicht mehr, Ampeln fielen aus
und zahlreiche Geschäfte mussten geschlossen werden. Präsident Nicolas
Maduro warf der Opposition einen versuchten „Elektroputsch“ vor,
Oppositionsführer Henrique Capriles sprach von „Märchen“.
Nach Behördenangaben waren neben Caracas auch Städte in den Bundesstaaten
Lara, Zulia, Táchira, Mérida, Falcón, Portuguesa, Cojedes, Yaracuy,
Carabobo, Aragua und Trujillo betroffen. In der Hauptstadt sorgte der
Ausfall der Ampeln für Verkehrschaos, tausende mussten wegen der
Unterbrechung des U-Bahnverkehrs zu Fuß nach Hause laufen. Die Behörden
nannten als Grund für den Stromausfall die Unterbrechung zweier großer
Stromleitungen im Zentrum des Landes.
Der sozialisitische Präsident Nicolás Maduro warf der konservativen
Opposition „Sabotage“ vor. „Derzeit weist alles darauf hin, dass die
extreme Rechte ihren Plan umgesetzt hat, einen Elektroputsch gegen die
Nation auszuführen“, [1][schrieb er auf Twitter]. Dahinter stünden jene,
die „die Nation schwächen“ wollten. Laut Maduro wurden Armeepatrouillen
verstärkt.
Maduro hatte im April offiziellen Angaben zufolge knapp [2][die Wahl vor
dem konservativen Oppositionspolitiker Capriles gewonnen]. Dieser erkennt
bis heute das Ergebnis nicht an, das Verhältnis zwischen Regierung und
Opposition ist stark gespannt. Die Vorwürfe Maduros wies Capriles am
Dienstag zurück. „Der heutige Stromausfall zeigt, wie furchtbar unfähig die
Regierung ist, und dann erspinnen sie ein weiteres Märchen, um ihr Versagen
zu vertuschen“, [3][twitterte er].
## „Ein riesiges Durcheinander“
##
Elektrizitätsminister Jesse Chacón sagte zwei Stunden nach Beginn des
Stromausfalls, die Versorgung werde schrittweise wieder hergestellt. Die
Regierung erklärte, die Ölindustrie sei von den Stromausfällen nicht
betroffen.
Eine bedeutende Zunahme der Kriminalität habe es nicht gegeben. Bereits im
Jahr 2011 hatte die Regierung des verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez den
Notstand im Elektrizitätssektor ausgerufen, weil viele
Infrastrukturprobleme die Stromversorgung gefährdeten.
In Caracas mit seinen etwa fünf Millionen Einwohnern stürzte der
Stromausfall am Dienstag viele Einwohner in Verzweiflung. „Was für ein
riesiges Durcheinander“, sagte etwa Zulema Soto, die sich zum Zeitpunkt des
Vorfalls in der U-Bahn befunden hatte. Alls Fahrgäste seien zu den
Notausgängen gebracht worden. „Nun habe ich ich aber keine Ahnung, wie ich
nach Hause kommen soll“, sagte Soto.
4 Sep 2013
## LINKS
[1] http://twitter.com/NicolasMaduro/status/374979501673177089
[2] /Praesidentenwahl-in-Venezuela-/!114536/
[3] http://twitter.com/hcapriles/status/374994937567510528
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